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NEBULA

Holy Shit

Selbst wenn man zu den Leuten gehört, bei denen der Großteil der Veröffentlichungen im Stoner/Desert-Rock-Bereich höchstens ein gelangweiltes Achselzucken auslöst, lohnt sich eine Auseinandersetzung mit NEBULA, die 1997 von den FU MANCHU-Mitgliedern Eddie Glass und Ruben Romano gegründet wurden.

Deren alte Releases wurden kürzlich beim italienischen Label Heavy Psych Sounds wiederveröffentlicht, zuletzt ihr ursprünglich 2001 bei Sub Pop erschienener Klassiker „Charged“ und die Zusammenstellung „Demos & Outtakes 98-02“ mit unveröffentlichten Tracks und raren Demos.

Jetzt erschien auf Heavy Psych auch das neue Album „Holy Shit“, auf dem NEBULA ihren Mix aus BLUE CHEER und MUDHONEY ein weiteres Mal eindrucksvoll zum Besten geben. Songwriterisch finden hier keine Revolutionen statt, ihren hohen Erlebnischarakter erreichen NEBULA durch einen konsequent kompromisslosen, dreckigen Sound, der immer noch klingt, als sei er in einer dunklen Garage aufgenommen worden.

Während Josh Homme und seine QUEENS OF THE STONE AGE inzwischen schlaffen Hochglanz-Rock spielen, platzen NEBULA noch vor ursprünglicher, unverfälschter Energie und Punkspirit, was sie trotz stilistischer Unterschiede zu echten Geistesverwandten von MUDHONEY macht.

Genau wie diese sind NEBULA nicht wirklich im 21. Jahrhundert angekommen, aber von einem nostalgisch verklärten, banal reproduzierten Vintage-Sound kann man auch nicht sprechen, dafür besitzt die Musik auf „Holy Shit“ zu viel Charakter.