Foto

LAMBDA

Im Freien

Ich bin ja eigentlich kein großer Freund von Instrumental-Musik. Ich will Lyrics, ich will Gesang, Geschrei, was auch immer. Und das alles gibt es hier auch. Hier wird melodisch gesungen, dort wird geschrien, da wird im Song „Postrockfrühstück“ dreieinhalb von sieben Minuten lang über das Thema Frühstück gesprochen. Aber trotzdem ist mein Lieblingssong auf diesem Album der Instrumentaltrack „C. Stoner“. Der legt nämlich – abgesehen von den Vocals halt – in knapp vier Minuten alles offen, was LAMBDA so draufhaben. Stoner-Rock-Gitarren, verschrobene Noiserock-Attacken, melodische Punk-Elemente. Ein Song, der ins Ohr geht und in die Beine und den ganzen Körper mitreißt. „Im Freien“ ist nach dem 2012 erschienenen „Im Falschen“ und „Im Schatten“ von 2015 LAMBDAS drittes Album und damit auch der Abschluss einer Trilogie. Die Band gibt es bereits seit 2006, und die vier Grazer haben natürlich noch mehr drauf als diesen einen Song. Sie bewegen sich seit jeher in dieser Punk-Rock-Post-Whatever-Sphäre, die damals in den Nuller Jahren gerne bespielt und ebenso gerne Emo genannt wurde, klingen dabei aber dennoch nicht verstaubt, sondern durchaus zeitgemäß. Neun Songs liefern sie ab, acht davon mit deutschen Texten und der eine, der mir am besten gefällt, eben ohne.