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DIE GESCHICHTE DER DONOTS

Ingo Neumayer

Bin ich eigentlich ein DONOTS-Fan? Nein. War ich nie, werde ich nie sein. Fan bin ich von HÜSKER DÜ, DINOSAUR JR. und WIPERS. Fan in dem Sinne, dass mich eine tiefe Liebe mit der Musik verbindet. Bei den DONOTS ist das etwas anderes: Über lange Jahre gewachsener Respekt und Wertschätzung für eine Band, die ich – wie viele andere auch – in den ersten zehn Jahren für dahergelaufene Teenie-Pop-Punks hielt ... und denen damals schon Unrecht tat. Aber sowas erkennt man ja fast immer erst später. Muss ich, sollte irgendwer also ein Buch lesen über eine Band, die man womöglich bis in die Gegenwart nur aus der Distanz wahrgenommen hat? Ich sage ja. Denn: Lesen bildet. Lesen hilft mit Vorurteilen aufzuräumen. Und lesen unterhält. Ingo Neumayer, bis 2005 Chefredakteur des Dortmunder Musikmagazins Visions, damals schon neben seiner journalistischen Begleitung zum Freund der Ibbenbürener Band geworden und seit vielen Jahren freier Journalist, war vor ein paar Jahren quasi zum Biografen der DONOTS ernannt worden, mit dem Ziel: ein Buch über die Band. Journalistisch schwierig von wegen kritischer Distanz, denn ein Buch über eine Band in Promoprosa braucht niemand. Aus zig Gesprächen und Recherche im Bandarchiv entstand so dieses eigentlich (Corona ...) für eine Veröffentlichung im April 2020 bestimmte Buch, das nun ein Jahr später erschienen ist und enormen erhellenden Lesespaß beschert – auch dann, wenn man nicht explizit Fan ist. In Interviews bekommt man die Geschichte einer Band immer nur bruchstückhaft mit, hier aber werden spannende Hintergründe und Details geliefert, ausgeschmückt mit Statements von Freunden und Wegbegleitern sowie vielen Fotos, und das ist enorm unterhaltsam.