CABARET VOLTAIRE

Johnny YesNo Redux

„Hören mit Schmerzen“ hieß es einst bei EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN, und die britischen Industrial-Pionieren CABARET VOLTAIRE haben dieses Programm zur gleichen Zeit, in den frühen Achtzigern, mit ihrer Musik verfolgt.

Peter Care, damals Anfang zwanzig, wie die Band aus Sheffield stammend und Filmstudent, drehte 1982/83 in Abstimmung mit der Band „Johnny YesNo“, einen düsteren, knapp 25-minütigen Kurzfilm, zu dem Richard H Kirk & Co.

den Soundtrack lieferten, wobei diese Beschreibung zu kurz greift: Beinahe wie bei einem Stummfilm ist hier die Musik/die Geräuschuntermalung punktgenau auf die Bilder ausgerichtet, selten habe ich erlebt, dass Bilder von Schmerz, halluzinatorische Drogenträume intensiver in Klänge umgesetzt wurden – man sieht, dass Johnny wahnsinnige Kopfschmerzen hat, und der Soundtrack setzt das so kompromisslos um, dass einen selbst beim bloßen Zuhören Schmerz durchzuckt.

Care, der damit eine erfolgreiche Karriere als Videoclip-Regisseur begann (die Achtziger waren das Goldene Zeitalter dieses Genres) ist in Zusammenarbeit mit CABARET VOLTAIRE damals ein kleines, surrealaistisches Low-Budget-Meisterwerk gelungen, das nun in einer für den Filmhochschulunterricht taugenden DeLuxe-Variante neu aufgelegt wurde (damals wurde das Quasi-Album als VHS-Tape verkauft).

Auf der ersten DVD findet sich der Originalfilm, ergänzt um Bonusmaterial, auf der zweiten die „Redux“-Version nebst Deleted Scenes und so weiter. Zusammen ergibt das eine Spielzeit von 180 Minuten.

Und dazu kommen zwei CDs mit 135 Minuten Musik, Remixe der Soundtrack-Stücke, die Richard H Kirk 2005/2006 fabrizierte. Ergänzend gibt es noch ein dickes DVD-Booklet mit reichlich Fotos und Hintergrund-Infos.

Ein extrem umfangreiches Paket für CV-Fans.