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BRAUSEPÖTER

Keiner kann uns ab

Die schon 1978 in Rietberg, Ostwestfalen gegründete Band kannte ich bis vor einiger Zeit gar nicht, obwohl ich ebenfalls aus Ostwestfalen stamme. Auch war ihr Song „Frei von all dem hier“ auf der „Wir kommen hier wech!“-Compilation mit Punk/New-Wave -Bands aus Ostwestfalen von 1979 bis 1990. BRAUSEPÖTER lösten sich 1982, von der Kommerzialisierung der Neuen Deutschen Welle angeödet, wieder auf. Die auf ZickZack geplante LP „Keiner kann uns ab“, wo BRAUSEPÖTER 1980 eine Single veröffentlicht hatten, sollte nie erscheinen. Jetzt hat Tapete dieses Schätzchen der ersten deutschen Punk-Welle wieder ausgegraben. Zu den 14 Studiotracks gibt es zusätzlich noch zwei Live-Songs von 1980 aus der Scala in Herford. „Frei von all dem hier“ ist unter den Aufnahmen neben „Bundeswehr“ – laut Wikipedia – ihr bekanntester Song. Der Titelsong hat ebenfalls einen besonderen Reiz. BRAUSEPÖTER spielen diesen kantigen Sound ihrer Zeit, gegen alle Rock-Muster, experimentell und sehr eigen. Dabei erinnern sie an frühe ABWÄRTS, mit denen sie auf dem ZickZack Festival in Hamburg auftraten. THE FALL oder die frühen MEKONS könnten auch noch als Vergleich herangezogen werden. Das Maximum Rocknroll bezeichnete sie mal als „indie punk in the purest John Peel sense“. Und das trifft es wirklich gut. Wenn die LP damals erschienen wäre, dann wäre sie heute sicherlich eine gesuchte Rarität.