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CORPS

Know The Code

Reissue des dritten Studioalbums von THE CORPS aus dem Jahr 2012. Auf „Know The Code“ präsentiert die Band aus Sydney in zehn Songs ihren typischen harten Punkrock-Sound mit unüberhörbaren MOTÖRHEAD-, AC/DC- und THE BONES-Einflüssen. Das Album ist musikalisch ein Brett, aber inhaltlich eher belanglos und entbehrlich. Die Texte sind von Männlichkeitsklischees durchdrungen, die auf möglichst große Street Credibility abzielen. Dieses Motiv zieht sich besonders deutlich durch Songs wie „Fortune“, Talk is over“ oder „Angry young man“. Die Abgründe dieses Verhaltens werden in „Draw the line“ und „Wolfman“ zumindest angedeutet. Der „Wolfman“ steht zugleich für eine weiteres Motiv, die ziellose Suche in durchgemachten Nächten, die meist in Gewalt enden. Überhaupt ziehen sich Wut als Grundhaltung und Gewalt als probate Kommunikationsform im Zwischenmenschlichen als rote Fäden durch das Album, die diesen textlichen Kitsch zusammenbinden. Wenn Alex, der Sänger, nur die Hälfte von dem erlebt hat, was er hier besingt, wären die Lyrics immerhin so authentisch wie die Musik. Allerdings wollte ich dann meinen Alltag nicht mit ihm tauschen. Aber warum auch?