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INTERZONE

Letzte Ausfahrt

Diese heiße Scheiße von Rockmusik, 1979 aufgenommen, klingt im Jetzt, also vierzig Jahre später, immer noch so unglaublich frisch, eigenständig und komplett aus der Zeit gefallen – wie hätte sich das damals im verschlafenen Westdeutschland wohl angefühlt? Fuck! Leider wurde dieses „richtige“ Debütalbum der INTERZONE bis heute aufgrund rechtlicher Querelen – was sonst? – nie veröffentlicht.

Wolf Wondratschek, dessen Gedichte hier musikalisch veredelt wurden, gab einfach seine Zustimmung nicht und heute erinnert er sich noch nicht einmal mehr daran ... „That’s life!“, wie Old Blue Eye immer singt.

Es ist Jim Rakete, genau der Typ mit Nena, zu verdanken das die wiederentdeckten Bänder überarbeitet und auch veröffentlicht wurden. Zuerst in einer kleinen Künstlerauflage auf Vinyl, nun für die bereite Masse auch auf CD.

Im Gegensatz zum bekannten Erstling „Aus Liebe“ hört man hier noch keine zeitgeistigen New-Wave- oder gar Punk-Anleihen heraus. Gesunder Rock’n’Roll, schwülstiger Rock und extrem sexuell aufgeladener Blues sind die Zutaten, aus denen INTERZONE ihren einzigartigen Bandsound zusammenbrauen.

Und über allem thront diese um Wahnsinn, Zärtlichkeit, Leidenschaft und Liebe kreisende Stimme von Heiner Pudelko. Das ist kein weinerlicher, verständnisvoller Gefühlspop, wie er heutzutage als ach so typisch deutsch im Radio läuft.