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KILLS

Little Bastards

Nach zwanzig Jahren Bandgeschichte zwanzig remasterte Songs von THE KILLS, die die wunderbare Alison Mosshart und Gitarrist Jamie Hince 2002 bis 2009 eingespielt haben, zwischen Fuzz, Reverb, trockener Drummachine und laszivem Sex, fast ein eigenständiges Genre bei THE KILLS. Dabei glänzen die beiden zudem mit Blues-Coverversionen wie „Forty-four“ von Howlin’ Wolf und „I put a spell on you“ von Screamin’ Jay Hawkins. Der Albumtitel „Little Bastards“ ist eine Referenz an ihre geliebte Drummachine, streng genommen ein Sequenzer, die Roland 880, das Rhythmussegment der Band. Bei all der erotischen Hitze einiger Songs macht es Sinn, dass THE KILLS auch „La chanson de slogan“ von Serge Gainsbourg gecovert haben, was bei ihnen „I call it art“ heißt. Man kann nicht leugnen, dass an der einen oder anderen Stelle THE JON SPENCER BLUES EXPLOSION oder THE BOSS HOG eine Rolle spielen. Es sind am Ende zwanzig nostalgische Rock’n’Roll-Perlen, die so gut und draufgängerisch sind, wie es einst Bonny & Clyde waren. Nicht unbeachtet sollte sein, dass Alison Mosshart Mitte 2020 ein selbstproduziertes Spoken-Word-Album unter dem Namen „Sound Wheel“ veröffentlicht hat und zwar auf Jack Whites Verlagszweig Third Man Books. Das hat vielleicht nicht den Druck von Henry Rollins, aber es gibt unter den 47 Stücken und „Sprachfetzen“ mitunter Lydia Lunch-Qualität.