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DIGGERZ

Mad In The Head

Das sympathische Essener Psychobilly-Trio macht weiter von sich reden. Konnte man zur Psychobilly-Hochzeit 1981 bis 1987 nach spätestens vier Tönen erkennen, ob da FRENZY, BATMOBILE, THE METEORS, GUANA BATZ, DEMENTED ARE GO oder FRANTIC FLINTSTONES am Werk waren, fällt es heute schwer, unter den frischen Combos einen unverwechselbaren Stil auszumachen. Ja, das ist puristischer Psychobilly, gewiss, aber manchmal zieht eine Platte an einem ziemlich vorbei, was dem Herzblut, das die Band investiert hat, nicht wirklich gerecht wird. Die erste DIGGERZ-LP hat mir in dieser Hinsicht mehr Auftrieb gegeben, zum Ende des Albums „A Psycho’s Tales“ wurde es immer mehr mit dem Willen zur Veränderung durchsetzt, während „Mad In The Head“ mehr oder weniger einer einzigen Linie „treu“ bleibt. Klingt der Beginn mit „Night out“ noch netterweise nach der guten TIGER ARMY (oh, da jault der eine oder andere Purist sicher wieder auf!) und der sehr gute Abschlusssong „The last serenade“ nach THE KOFFIN KATS beziehungsweise deren Sänger, fallen mir ansonsten nicht viele Dinge auf. Höchstens bei „Fool“ (sehr gut arrangiert, mit Herz, Seele und Feeling), worauf sie mit „The devil lies“ quasi wieder in alte Klischees verfallen. Tolles Artwork, aber da ist noch Luft nach oben, insofern bin ich davon überzeugt, dass Mo und seinen Mitstreitern uns in Zukunft noch einiges zu bieten haben.