MÄRVEL

Thunderblood Hearts

MÄRVEL haben es geschafft, die Radarantennen eines ähnlich benannten Comic-Imperiums zu unterfliegen - oder ist dessen Rechtsabteilung wahlweise einfach nur großzügig oder gar Fan der Schweden? Das Trio aus Linköping gründete sich 2002 während eines Schuljahres in den USA, ließ sich dabei offenkundig von jeder Menge Seventies-Hardrock beeinflussen (BACHMANN TURNER OVERDRIVE, KISS, THIN LIZZY, DICTATORS ...) und machte nach der Rückkehr nach Schweden weiter, mit einem Ergebnis, das mich an eine Kreuzung aus HELLACOPTES und POTHEAD erinnert.

Ganz klar, wer den R O C K nicht respektiert, der braucht hier nicht weiterzulesen. Eine Single erschien, ein erstes Album auf Black Juju, eine EP, und Ende 2007 dann kam "Thunderblood Hearts", das seit dem Frühjahr nun auch in einer Vinylversion vorliegt, die in Sachen Ausstattung alles toppt, was ich bislang an Vinyl-Nerdismus erlebt habe.

Die Details: Um an die 180 Gramm schwere Scheibe zu gelangen, muss man erstmal den (wiederverschließbaren) mit dem Labelnamen bedruckten Sticker der mit Labelprägung versehenen Kunststofftasche lösen.

Zum mit Präge-Bandlogo versehenen Cover im Superhelden-Comic-Artwork vorgedrungen, findet man in dieser eine Hochglanz-Innenhülle mit Bandstory im Comicstyle des Covers sowie die Texte, und hierin wiederum eine edle schwarze Hülle, in der letztlich das Vinyl steckt.

Selbiges fordert heraus, die Kritzeleien in der Auslaufrille zu entziffern, in der sich übrigens auch die Nummer findet, die hinten auf dem Cover steht: Ich habe #94 von 500. Extrem cool und aufwändig gemacht, da muss man schon extrem dumm sein, sich die mp3-Version bei CD-Baby zu ziehen.

Klasse Platte einer Band, die musikalisch dann aber doch eher Hausmannskost abliefert.