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ROB BURGER

Marching With Fathers

Man mag den Namen des aus Portland, Oregon stammenden Komponisten Rob Burger rein assoziativ für ein wenig suboptimal halten (ich denke dabei an was zu essen oder Peter Gabriels Song „Moribund The Burgermeister“), aber künstlerisch begeistert mich der Multi-Instrumentalist ähnlich wie auf seinem 2019er Album „The Grid“, dem zwei weitere Platten auf John Zorns Label Tzadik vorausgingen. Ansonsten ist Burger auch als Sessionmusiker gefragt, der schon mit CALEXICO, IRON & WINE, Marc Almond, Laurie Anderson oder Marianne Faithfull zusammenarbeitete, und auch als Komponist von Filmmusik aktiv ist. Seine Soloplatten sind geprägt von reduzierter Minimal-Elektronik mit Neo-Klassik-Elementen, man könnte es auch einfach Ambient nennen, wobei Burgers Umgang mit Keyboard und Klavier deutlich innovativer ist, als es auf dem Papier klingen mag, der dabei auch in der Tradition von deutschen Elektronik-Pionieren wie CLUSTER, TANGERINE DREAM oder Klaus Schulze steht. Und so wird auch „Marching With Fathers“ zum einen von einer extrem entspannten Grundatmosphäre geprägt, was sein Interesse für Filmmusik zeigt, zum anderen kann Burger seine quasi impressionistischen Soundscapes durch charakteristische und originelle Melodietupfer und Sound-Ideen von den unzähligen außerordentlich belanglosen und öden Veröffentlichungen im Bereich Ambient-Elektronik und Neo-Klassik gekonnt abheben.