NATIONAL

I Am Easy To Find

Matt Berninger ist der König der Schlaflieder. Das wird sich nie ändern: Schauspielerin Alicia Vikander schlummert auf dem Cover des Albums bereits tief und fest. Sie spielt auch die Hauptrolle in einem Kurzfilm, der begleitend zur Veröffentlichung erschienen ist.

Glücklicherweise schaffen es Berninger und seine Gang diesmal, einen auch wieder zu wecken, ein Kunststück, das mit dem eher öden „Sleep Well Beast“ nicht gelang. Das liegt vor allem daran, dass großartige Künstlerinnen wie Gail Ann Dorsey, Lisa Hannigan oder Sharon Van Etten mitsingen.

Erstere macht „Hey Rosey“ zu einem Song, der mir endlich wieder die Gänsehaut verpasst, die ich zuletzt bei „Fake Empire“ bekam. Wann immer Berninger anderen mehr Raum lässt, können THE NATIONAL auch wieder überraschen.

Der Chor in „Dust swirls in strange light“ verhilft dem Song so dazu, meditativ statt einschläfernd zu wirken. Falls ihr THE NATIONAL so wie ich längst wegen all des Hypes um Festivals im Funkhaus Berlin und einem langweiligen, sich selbst viel zu wichtig nehmenden Song nach dem anderen längst abgeschrieben habt, gebt ihnen ruhig noch eine Chance.

Das ist nicht „Boxer“. Aber es ist tausendmal besser als das, was sonst so in letzter Zeit von dieser Band kam.