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VEXED

Negative Energy

Die Gruppe aus Hertfordshire verschärft auf ihrem zweiten Werk die musikalische Drohkulisse und präsentiert allein abgrundtief schwarze, beängstigende Songs. Dazu passt, dass VEXED ihren Stücken Titel wie „Panic attack“, „Extremist“, „Default“ oder „Trauma euphoria“ verpasst haben. Die Wirkungsrichtung ist damit gesetzt. Gemessen am Debütalbum von 2021, „Culling Culture“, gelingt der Gruppe um Frontfrau Megan Targett dabei eine merkliche Steigerung. Die Briten arbeiten die Kontraste ihres Extrem-Crossovers effektvoll und selbstbewusst aus. Zudem fällt das Songwriting selbstverständlicher und organischer aus. Im Ergebnis steht ein Album, das seinem Titel zur Ehre gereicht: „Negative Energy“. VEXED entwickeln einen Stilmix aus Deathcore, Djent, Industrial und Groove-Metal. Das entstehende Klangbild lässt sich grob als Schnittmenge aus CODE ORANGE, MY RUIN, VEIN.FM und MESHUGGAH beschreiben. Den Briten gelingt es dabei, eine eigene Interpretation komplex-rabiater Brutalo-Sounds zu kreieren, die nicht allein drückt, sondern auch nachwirkende Eindrücke entstehen lässt. Das bleibt nicht auf das stimmgewaltige Agieren von Megan Targett beschränkt. Auch kompositorisch gelingt es den Briten, Akzente zu setzen, die auffallen und im Gedächtnis haften bleiben. „Negative Energy“ funktioniert im kleinen wie im großen Wirkungsrahmen. Nach dem bereits guten Einstand legen die Briten ein Album vor, das den Sound von VEXED nun so richtig definiert.