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MIRACULOUS MULE

Old Bones, New Fire

Seit etwas über zehn Jahren sind die Londoner zusammen, Selbstbeschreibung: „Anglo-Irish honkies who dig African-American prison/work-songs and Hillbilly Music.“ Mit „Old Bones ...“ liegt der Fokus, anders noch als beim 2017er Vorgänger, eher auf Gospel/Blues, die Garage-Rock-Anteile wurden zugunsten von spirituell beseeltem Countryblues mit Bluegrass-Anteilen zurückgefahren. Die Band spielt mit finsterem Voodoo-Groove, beklagt, lamentiert, flucht und betet, dass alles doch nicht ganz so schlimm werden möge. Dabei sind MM beileibe kein religiös angehauchtes Ensemble, sondern abgefallene Ex-Katholiken, Agnostiker und schlicht Ungläubige, die immer schon wussten, dass der Teufel die besseren Songs auf Lager hat. Umso mehr passt es, dass ausschließlich Traditionals gespielt werden. Einige Songs sind dabei natürlich bereits in anderen Fassungen erschienen, „City of refuge“ etwa (bekannt von Nick Caves „Tender Prey“), das hier ein „Back to the roots“-Makeover spendiert bekommt. Zudem gibt’s eine eigenwillige Fassung des Son House-Klassikers „John the revelator“. Die Band spielt in allen zehn Songs mit absoluter Hingabe, man hört, dass das Projekt eine Herzensangelegenheit aller Beteiligten ist.