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BROTHER GRIMM

On Flatland, On Sand

Dennis Grimm aka BROTHER GRIMM, der bärtige Dark-Ghost-Blues-Impersonator, trägt aktuell zwar auffallend bunte Hemden mit noch auffälligeren Mustern und hält das Cover seines dritten Albums bunt, das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sein musikalischer Herzschlag weiter in Dark-Moll gehalten ist, wenn er auch mehr mit verzerrter Gitarre lärmt.

Oft eskalieren die Songs am Ende. Vielleicht hat er im Whiskey-Glas des Abends einen ordentlichen Schuss JON SPENCER BLUES EXPLOSION zu sich genommen. Vor dem Hintergrund seines aktuellen Sounds ist er fast „verpflichtet“, den Song „Whiskey & women“ von Blueslegende John Lee Hooker zu covern.

„Der Ursprung schwarzer Musik ist ja auch eine Reduktion“, bemerkte Dennis Grimm in einem Interview zu Recht. Dies hat er beim Songwriting verinnerlicht. Bei den Aufnahmen zu „On Flatland, On Sand“ hat er wohl ab und an das Fenster geöffnet, damit zaghafte Lichtstrahlen hereinkommen.

Sein ursprünglicher Geisterhaus-Blues, die gekonnte Inszenierung seiner Alpträume in Fuck-Moll, ist teilweise einem energetischen und vorwärtsdrängenden Klanggewitter gewichen. Ein wenig schwingt auch der Geist von Mark Lanegan mit.

Nick Cave hat vor kurzem das dritte Album von GRINDERMAN angekündigt und genau ins Vorprogramm dieses Ablegers der BAD SEEDS passt BROTHER GRIMM.