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VANISHING TWIN

Ookii Gekkou

VANISHING TWIN in ein Genre einzuordnen ist weiterhin nur durch Versuch und Irrtum zu erreichen. Die im Ox Fanzine angestellte Annäherung an den Vorgänger „The Age Of Immunology“, bei der Musik handle es sich um „verspielt-experimentellen und jazzigen Vintage-Pop“, ist soweit stimmig, wirft allerdings im gleichen Moment die Frage auf, ob es nicht doch eher Future-Funk sei. Und auch der Nachfolger „Ookii Gekkou“ lässt jegliche Eindeutigkeit vermissen, was die mysteriösen Songs nur umso spannender wirken lässt. Cathy Lucas hat dieses fünfköpfige Phänomen 2015 gegründet. Sie ist außerdem Teil von FANFARLO, dem liebenswürdigen Prototypen einer Haldern-Pop-Festival-Band. VANISHING TWIN hingegen versperren sich davor, harmlos zu wirken, sondern sind geheimnisvoll und edel – eher Film Noir als Independent-Film. Diesen Anspruch unterstreichen die diversen Nebenprojekte der anderen Bandmitglieder. Hervorzuheben ist dabei vor allem die Rhythmussektion, die auch bei den experimentellen Noise-Elektronikern RAIME und bei FLOATING POINTS aktiv ist. Auch „Ookii Gekkou“ ist elektronisch fundiert, strahlt aber dennoch eine laszive Ruhe aus, die sich eher aus den Kompositionstechniken des Jazz ergibt und eine Hinwendung zur Popmusik nicht scheut.