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EATEN BY SNAKES

Peace And Love

In Versuchen hat sich gezeigt, dass bereits Säuglinge stark auf Schlangen und Spinnen reagieren – offensichtlich sind Ophidiophobie und Arachnophobie genetisch veranlagt und war es evolutionsgeschichtlich ein Vorteil, nicht von Schlangen gebissen (oder gefressen!) zu werden. Ob dieser komplexe Hintergrund etwas mit der Namensgebung des Synthpop-Punk-Duos aus Bielefeld zu tun hat? Ich müsste Daniel (dr) und David (voc, gt, synth) wohl einfach mal fragen. 2017 schon gründeten sie EATEN BY SNAKES aus der „Konkursmasse“ der MODERN SAINTS, 2018 kam die erste EP, 2020 passend zur anlaufenden Pandemie das Debütalbum „Calming Pink“, und nun ist der Nachfolger „Peace And Love“ raus. Beschrieb ich den Vorgänger noch als eine Fortsetzung der Verehrung von SAMIAM, JAWBREAKER und Co. (sowie Bruce Springsteen) mit anderen Mitteln (THERMALS nicht zu vergessen, „... have been a huge influence“, heißt es in der Thankslist), haben sich Daniel und David davon etwas freigeschwommen. Apropos THERMALS: Das Album-Artwork stammt von Hutch Harris ... „Peace And Love“ (wo ist das „Understanding“ hin?) ist der gelungene Versuch, ganz traditionellen, sweeten Pop-Punk alter Schule mit Synthpop zu verbinden, ohne dabei cheesy zu werden, und es mag sein, dass hier beim Gesang mit einem Hauch AutoTune gearbeitet wurde, meine Ekelschwelle wird aber nie überschritten. Gute Songs haben EATEN BY SNAKES, „Yeah, whatever“ könnte sogar ein Hit sein/werden mit diesem pulsierenden Beat, und Tonmeister Role hat dafür gesorgt, dass das nicht nach Homerecording klingt, auch wenn mal der Geist von Jay Reatard um die Ecke lugt. Super Ausstattung: Klappcover mit Texten (lesenswert) plus Beiblatt – und das zum DIY-Budget-Tarif.