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WILLIAM LOVEDAY INTENTION

People Think They Know Me ... But They Don’t Know Me

Billy Childish hat bei verschiedenen Gelegenheiten über seine alles andere als glückliche Kindheit gesprochen – Missbrauch, Alkohol, etc. Mit seinem neuesten musikalischen Projekt THE WILLIAM LOVEDAY INTENTION scheint er sich jetzt intensiv an eine Aufarbeitung dessen zu machen, was ihm vor über fünfzig Jahren angetan wurde. „Again and again“, gleich der Opener, geht in dieser Hinsicht in die Vollen – harter Stoff, wie auch „The bitter cup“. Passend dazu der Albumtitel: „People Think They Know Me ... But They Don’t Know Me“ – wer weiß schon, wie es tief in einem Menschen aussieht? Seinen „Hauptkünstlernamen“ Billy Childish vermeidet der Mann, der am 01.01.1959 als Steven John Hamper geboren wurde, diesmal völlig, er nutzt das Pseudonym William Ivy Loveday, wird begleitet von seiner Gattin Julie (hier: J.W. Loveday) und seinem alten Freund Wolf Howard, der hier als Adolphus Havard trommelt. Zudem gibt es ein paar Gäste an Mundharmonika, Violine und Trompete. Musikalisch sind THE WILLIAM LOVEDAY INTENTION sanfter als vieles, was man von Childish über die Jahre so gehört hat. Kein trashiger Garage-Punk, kein rudimentärer Blues, sondern düstere, sanfte Songs, etwa das erwähnte „The bitter cup“. Selten hat es bei einem Album mehr Sinn gemacht, wirklich genau auf die Texte zu hören, was verhältnismäßig leicht geht und auch alternativlos ist, denn sie liegen nicht gedruckt bei. Nachschub ist übrigens schon aufgenommen, im Monatsrhythmus werden insgesamt vier Alben erscheinen und den sowieso schon extrem umfangreichen Childish-Katalog erweitern.