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CADET CARTER

Perceptions

Da schläft man 2020 abends in ein und wacht morgens im Jahr 2000 mit CADET CARTER wieder auf. Hier ist es nun, das oft beschriebene schwierige zweite Album. Man kann allerdings völlig beruhigt sein, falls für das deutsch/walisische Quartett aus München der Entstehungsprozess von „Perceptions“ eine Tour de Force war, lässt man dies den Hörer nicht spüren. So leichtfüßig, eingängig und positiv kommt das neue Album doch daher. Perfekt für laue Sommernächte, in denen man realisiert, dass vieles trotz einiger Unwägbarkeiten doch irgendwie ganz geil ist. Mit Songs wie „A bad few weeks“ oder „Windshields“ kann sich ziemlich jeder identifizieren, der an sich zweifelt, nur um dann doch noch dem Motto: „Mund abwischen, weitermachen“ zu frönen. Soundtechnisch denkt man bei CADET CARTER unweigerlich an viele Emo-Bands der frühen 2000er Jahre. Müsste man Namedropping betreiben, würde man wohl JIMMY EAT WORLD oder FURTHER SEEMS FOREVER nennen, CADET CARTER kommen aber auch ohne Vergleiche sehr gut klar und werden mit Sicherheit ihren Weg gehen. Einziger kleiner Kritikpunkt: „Perceptions“ ist mitunter sehr brav. Ein paar Ausflüge in explosivere Gefilde würden der Band sehr gut stehen und dem tollen Sound noch eine weitere Facette hinzufügen. Dafür ist aber ja auch noch auf Album Nummer drei die Möglichkeit gegeben. Weiter so!