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WOLVES IN THE THRONE ROOM

Primordial Arcana

Nach vierjähriger Pause erscheint Ende August das neue Album „Primordial Arcana“ der Black Metal-Erneuerer WOLVES IN THE THRONE ROOM aus Olympia, Washington, die 2002 von den Brüdern Aaron und Nathan Weaver gegründet wurden. Auch heute noch bilden die Weaver-Brüder den Kern der Band, die mit ihrer speziellen Aneignung dieses Genres bei Metal-Puristen weiterhin als prätentiöse Hipster gelten dürften. Aus dem kalten hasserfüllten Geprügel der Ende der 80er Jahre auf den Plan getretenen, vor allem norwegischen Black Metal-Pioniere entwickelten WITTR einen auf Satanismus und andere Klischees verzichtenden mächtigen wie spirituellen Gesamtsound mit flächigen Synthie-Klängen, der oft mehr kunstvoller Art- beziehungsweise Prog-Rock war als traditioneller Metal. Die besondere spirituelle Qualität von WITTR wurde auch in den meisten Interviews mit Aaron Weaver deutlich, dessen positive Naturverbundenheit nicht nur Pose war – unzählige Black Metal-Veröffentlichungen haben sich ja schon mit Wald- und Naturmotiven geschmückt –, sondern konsequenter Lebensentwurf, was nicht mal belustigend schrullig oder beängstigend freakig wirkte. Wie prägend WITTR über die Jahre für andere Metal-Bands geworden sind, merkt man persönlich daran, dass man bei „Primordial Arcana“ eine kurze Assimilationsphase braucht, um sich wieder auf diese beeindruckende Ausnahmeband einzulassen, deren Sound ähnlich wie der frühe Black Metal inzwischen fast selbst zu einem vielbeschworenen Stereotyp geworden zu sein scheint.