Foto

QUICKSAND

Distant Populations

Was auf den ersten Blick nach einem heftigen psychedelischen Trip aussieht, ist vielleicht das cleverste QUICKSAND-Album aller Zeiten. Das liegt vor allem an der Ruhe, die diese Platte ausstrahlt, ohne sich dabei selbst zu sehr zurückzunehmen. Keine Sorge, man hört New York. Man hört all das, was diese Band nicht nur von den anderen Projekten Walter Schreifels’ absondert. Vor allem hört man, dass QUICKSAND immer noch etwas zu sagen haben und musikalisch einfach nicht stillstehen wollen. Was „Distant Populations“ jedoch zu der QUICKSAND-Platte überhaupt macht, ist die Kombination aus Schreifels’ genau hinschauenden Texten und Songs, die das Herz eines jeden Hardcore- oder besser Post-Hardcore-Fans höher schlagen lassen. Man merkt der Platte die Erfahrung aller Beteiligten an und ein bisschen auch, in welcher Zeit sie entstanden ist. Schreifels hatte die Muße, Menschen genauer zu beobachten. Er wirft dabei die Frage auf, wie sehr wir doch voneinander entfernt sind, obwohl wir manchmal mit hunderten Leuten in einem Raum sitzen. Welche Rolle die sozialen Medien und Technologie spielen, kann man im fantastischen „Colossus“ oder gegen Ende auch in „Rodan“ hören. Mit diesem Album vereint der Musiker all das, was jedes seiner Projekte so fantastisch gemacht hat: Viel Energie, die genutzt wird, um wirklich etwas zu sagen.