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ROTTEN MIND

Rat City Dog Boy

Kaum mehr als ein Jahr ist seit dem letzten, dritten ROTTEN MIND-Album „Fading Into Oblivion“ vergangen, da legt die 2015 gegründete Band aus dem schwedischen Uppsala auch schon den Nachfolger vor und macht damit alles richtig.

„Rat City Dog Boy“ ist eine dieser Platten, die sofort zünden, die Melodien mitbringen, die man kennt, wo man sich sofort heimisch fühlt, die Extremitäten unweigerlich zu zucken beginnen, die Mundwinkel nach oben gehen.

Musikalisch ist da einerseits dieser Pop-Punk der ersten Generation à la BUZZCOCKS und UNDERTONES, aber auch die hypertonischen DICKIES blitzen auf, und dann wiederum etwas WIPERS – dieser wummernde Bass, die NIGHTWATCHERS machen das ähnlich – und auch NAKED RAYGUN sowie etwas Goth wie bei frühen THE CURE blitzt auf und dadurch sind sie bisweilen nah dran an ihren Landsleuten TRUE MOON.

Das Album rattert mit stoischem Up-Tempo-Beat durch wie einst die alten D-Züge, als man Bahnfahren noch mit diesem rhythmisch-monotonen Rattatat-Rattatat von Eisenrad auf Schiene gleichsetzte und nicht mit einer Flugzeugkabine auf Gleisen.

Ich mag an ROTTEN MIND auch die aufblitzende Schärfe wie bei „I’ve got no time“, sowie die dunklen Moll-Untertöne – kein Happy-Happy-Power-Pop-Punk, sondern melancholische Hymnen aus dem hohen Norden, gespielt von Jakob Arvidsson (gt/voc), Rune Strömbom (bs), Johan Sverredal (gt) und Victor Nordin (dr).