RWAKE

Rest

Nein, einfach machen es RWAKE dem Hörer auch auf LP Nummer fünf nicht: Das US-Sextett bleibt ein Koloss aus Sludge, Doom und schwerster Depression. Aber RWAKE kochen unbeirrt weiter ihr eigenes Gift-Süppchen, die Neigung zu überlangen Songs mit progressiv-verschachtelten Strukturen lebt die Band weiter aus – die Hälfte der Tracks von „Rest“ überschreitet leichtfüßig die 10-Minuten-Marke – Langeweile sucht man hier aber vergeblich.

Mal walzen Lava-Wellen Marke NEUROSIS über den Hörer, mal entwickeln sich Bruchstücke aus akustischer Gitarre und zarten Moog-Flächen, bevor Gewalt und Zerstörung losbrechen. Über die entstehenden Sound-Mäander regieren häufig melodiöse Gitarren, die auch gefühlvoll solieren dürfen, und ein durchgehend verzweifelter, einsamer und verstörter Gesang, dessen Wirkung durch das gelegentliche bösartige Gekeife von Keyboarderin B noch maximiert wird.

Konkrete Texte werden im Booklet zwar nicht mitgeliefert, dafür aber menschenleere Naturaufnahmen, die den Inhalt perfekt transportieren. Was für ein Trip in menschliche Abgründe.