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ROCKO SCHAMONI

All Ein

Alles, was Rocko Schamoni anfasst, wird zu Gold. Die Bücher, die er schreibt, als Darsteller im Hamburger Schauspielhaus oder seine Platten als Musiker. Mit seinem zwölften Studioalbum hebt er ab und betrachtet die Erde und ihre Bewohner aus dem Weltall. Von dort aus trauert er nicht mehr der verblassten Jugend nach wie einst in seinem Buch „Dorfpunks“, sondern beschäftigt sich mit Sterben und Tod. Verpackt in cheesy Elektropop sinniert er über den eigenen Schatten, den Tod eines Bestatters oder fragt, was kommt, wenn der Rock vorbei ist. Ein Sound wie von Giorgio Moroder. Schon auf seinem letzten Studioalbum „Musik für Jugendliche“ hatte er sich an großen Gesten wie von US-Entertainer Frank Sinatra versucht. Wie gewohnt ein Wechselbad aus Melancholie und Albernheiten. Im Studio kann er auf sein prall gefülltes Telefonbuch zurückgreifen. Egal ob sein STUDIO BRAUN-Kollege Heinz Strunk, Schauspieler Charly Hübner, Soulsänger Flo Mega oder Musikerkollegin Bernadette La Hengst (DIE BRAUT HAUT INS AUGE) – Support ist ihm sicher. Die Instrumente spielt er fast alle selbst, nur von Hanno Stick gibt’s Unterstützung am Schlagzeug. Höhepunkte sind für mich die „Captain Future“-Funk-Hymne „Return of the discoteer“ oder der grandiose Fake-Dialog mit Schauspielerin Romy Schneider mit Samples aus ihren Filmen. Gibt es bessere Songtitel als „Only beer can stop us“?