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MOURNING NOISE

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Rund um die MISFITS wurde über die Jahre – legal, illegal, scheißegal – jeder Furz veröffentlicht, und das Allerwenigste muss mensch kennen – sage ich als nicht devoter Danzig-Jünger. Relevanter ist in dieser Hinsicht auf jeden Fall diese Werkschau von MOURNING NOISE, jener Band, die Steve Zing 1981 in Lodi, New Jersey gründete. In seinen Linernotes zu dieser Compilation schreibt Glenn Danzig, Steve (Jahrgang 1964) sei einer jener Jugendlichen gewesen, die am Proberaum der MISFITS rumhingen. Dass Zings Band MOURNING NOISE dann massiv nach den MISFITS klang, allen voran ihr Überklassiker „Monster madness“, verwundert also kaum. Zudem war Zing im gleichen Abschlussjahrgang 1982 der Lodi Highschool wie Eerie Von und Doyle Wolfgang von Frankenstein. 1983 wurde er dann für zwei Jahre Mitglied von SAMHAIN, spielte dann neben/nach seiner eigenen in Bobby Steeles Band THE UNDEAD, war immer wieder mal Teil der SAMHAIN-Besetzung – und ist seit 2006 Bassist bei DANZIG. Was nun die Veröffentlichungen von MOURNING NOISE betrifft, so erschienen seinerzeit 1982 nur die „Dawn Of The Dead“-7“ auf dem bandeigenen Label (300 Euro, Discogs) und 1988 auf Grand Theft Audio die CD-Werkschau „Death Trip Delivery –1981-1985“ sowie 2018 ein Tape-Release namens „Crimson Grave“. Es war also an der Zeit, eine neue, komplette Werkschau aufzulegen, was nun via Cleopatra geschehen ist. 22 Songs enthält die LP, die CD 11 mehr, eine Radiosession von 1982. Die 7“-Tracks sind dabei, die 1981er Demo-Sessions mit einer ersten „Monster madness“-Version, dann die Aufnahmen von 1984, die eine LP werden sollten, und weitere von 1984/85. Die Soundqualität ist relativ gut, insgesamt aber eher wackelig – oder sagen wir „zeittypisch“? So oder so, für MISFITS-Aficionados ein Muss, und auch insgesamt ein ziemlich begeisternder früher Beitrag zum Horrorpunk-Genre. Mike Mansfield war einfach ein guter Sänger – was der heute treibt, verrät Steve Zing in seinen Linernotes im Booklet (Texte, Fotos) leider nicht.