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WÄNDE

s/t

Sie stehen bei Glitterhouse unter Vertrag und haben sich klirrendem Post-Punk mit deutschen Texten verschrieben. Alles klar, die Rede ist von DIE NERVEN. Nein. Knapp daneben ist auch vorbei, es geht um DIE WÄNDE. Die kommen nicht aus Stuttgart wie ihre prominenten Labelmates, sondern aus Berlin. Ihr Debütalbum „Im Flausch“ haben DIE WÄNDE vor drei Jahren noch über Späti Palace veröffentlicht, dann klopfte das traditionsreiche Indielabel aus Beverungen an. Während sie sich früher an US-Bands wie DINOSAUR JR. oder SONIC YOUTH orientiert haben, scheinen die Berliner mit dem zweiten Album ihren endgültigen Sound gefunden zu haben. Teils ausladende Songs, teils kurze, eingängige Pop-Nummern. Teils repetitiv und hypnotisch, teils sehr konkret und zielgerichtet. Mit ziemlich kryptischen Texten über Baustellen, Zeit und Raum oder Taxifahrten durch Berlin. Da bleibt jede Menge Raum für Interpretationen. Aufgenommen hat das Trio die acht Songs im Studio Tutti in Leipzig bei und mit Alexander Günther (MOLDE, GO LAMBORGHINI GO). Es ist ein typisches Corona-Album, für das die Band viel Zeit im Proberaum verbracht hat. Die Strukturen der Songs sind in ellenlangen Jams entstanden. Mal mehr, mal weniger dissonant. Gespielt in ganz klassischer Besetzung: Gitarre, Bass und Schlagzeug. Reduce it to the max.