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HATEPINKS

Sauerkrank – Opupo 4

Die Platte kommt irgendwie aus dem Nichts. LES HATEPINKS aus Marseille gibt es doch nicht mehr, auf der Website steht seit 2009: „This band is dead“. Ihr Sänger und Mastermind Olivier „Escobar“ Gasoil machte zunächst mit IRRITONES und ab 2013 mit LA FLINGUE weiter. Als nun deren für April 2020 geplante Kanadatour pandemiebedingt abgesagt wurde, tat Gasoil sich noch mal Huggie von Pinkbird (synth, gt) und Colonel Nass le Pink (bs) zusammen, um endlich den seinerzeit noch angekündigten vierten Teil ihrer „Oupupo“-Serie einzuspielen. Das Konzept geht zurück auf „OuLiPo“, eine Form experimenteller Literatur aus den Sechzigern, bei der selbstgesetzte Zwänge eine gesteigerte Kreativität freisetzen sollen. Nur welche „O(u)pupo“-Regeln diesmal galten und wie es überhaupt zu dieser Kooperation kam, erfahren wir nicht. Wie gewohnt prägt Olivier Gasoils leicht hysterischer, dreisprachiger Gesang auch die zwölf Tracks auf „Sauerkrank“: Spastic 77-Punk/New Wave mit NDW-Touch und hübschen Songtiteln wie „How could punk be dead when I’m still alive?“, „We are le Stress Klub“ oder auch „France je m’en branle“, in dem es heißt: „Frankreich muss sterben, damit wir leben können!“ Mehr verstehe ich leider nicht und ein Textblatt liegt nicht bei. Das wäre jedoch ehrlich gesagt die Art von Mehrwert, die ich mir bei einem physischen Release heutzutage wünschen würde. Stattdessen gibt es so was wie einen Stadtplan der Inspiration, die Fixpunkte heißen: „Parc de la démence“, „Avenue Peter Trash“, „Der KFC“ oder „Comptoir de la cocaïne“ ... Oui, still hate le Pink!