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SENSITIVES

Punch

In der schwedischen Bergarbeiterstadt Falun wird nicht lange gefackelt. Für theoretische Konzepte oder rote Fäden ist in der Musik von THE SENSITIVES kein Platz. Die Songs von Martin (gt), Paulina (bs) und Magnus (dr) kommen aus dem Bauch und nicht aus dem Kleinhirn. 13 Singalongs irgendwo zwischen VIOLENT FEMMES, GOGOL BORDELLO und THE BABOON SHOW. Zwischen Folk, Punk und Straßenmusik. Sehr tanzbar, sehr positiv. Am ehesten verwandt mit DAYZ N’ DAYS aus Houston, Texas, die vergangenes Jahr ihr Fat Wreck-Debüt „Show Me The Blueprints“ veröffentlicht haben. Den Gesang teilen sich alle drei SENSITIVES, das macht „Punch“ noch abwechslungsreicher und lebendiger. Die Songs drehen sich um die Freude am endlosen Touren, den Ärger über die katholische Kirche, einen gewalttätigen Ex-Freund oder falsche Anführer. Mein Anspieltipp ist der Song „It’s vegan to eat the rich“ über die augenzwinkernde Revolution gegen Fleischesser und Kapitalisten. So ähnlich haben es Lemmy und Co. 1987 schon im Film „Eat The Rich“ von Peter Richardson gemacht. Einfach den Feind aufessen und kräftig rülpsen. Aufgenommen und gemischt hat das Album Erik Berglund (SKRAECKOEDLAN, KING ALBATROSS) in seinem Massiv Musik-Studio in Mockfjärd mitten im schwedischen Nirgendwo. Da ist man wenigstens nicht abgelenkt.