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FRANK POPP

Shifting

Mit einem smarten Drum-Wirbel und elegischen Streicherflächen steigt das Ensemble um den Wahlberliner und vormaligen Beinahe-Popstar aus Hilden ins neue Album ein, das erste seit 18 Jahren. Der „Hip teens“-Schöpfer hat sich mit einer neuen Besetzung seines Ensembles in ein Studio auf Mallorca eingemietet und dort Anfang 2022 neues Material eingespielt. Mit dabei Sam Leigh-Brown, die ja schon auf den FRANK POPP ENSEMBLE-Platten aus den Nuller Jahren in weiten Teilen für den Gesang zuständig war. Ihre smoothe, jazzige Performance steht den Songs zwischen Soul und sommerlichem Cocktail-Pop bestens. Neuzugang im Ensemble ist Jesper Munk, auch ein talentierter Soul-Crooner, seine lässig intonierte Vokalarbeit schmückt hier die Vorab-Single „Torn up“, eine stampfende Northern-Soul-Nummer mit dickem Bläsersatz und treibendem Beat. Ein weiterer Gastvokalist ist Aydo Abay von BLACKMAIL, eine ungewöhnliche Wahl, aber es passt dennoch. Zudem tragen Anna Glahn, Kat Ott und Lucy Kruger Gesangsparts bei, und selbst Meister Popp steht bei zwei Nummern am Mikro. Das klappt beim psychedelisch angehauchten „Veil“ ganz gut, beim auf Spanisch gesungenen „Pierdete“, einer ungelenken Calypso-Adaption, hat Popps „Gesang“ schon eine unfreiwillige Komik. Ansonsten ist „Shifting“ ein durchweg gelungenes Comeback geworden, anhängliche Songs, virtuos eingespielt, mit Liebe zum Detail produziert. Und garantiert ohne neuen Top-Ten-Hit.