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SLOPE

Street Heat

Zehn Jahre, nachdem FAITH NO MORE, BEASTIE BOYS, BIOHAZARD (usw.) mitten in den Achtzigern alte Regeln brachen und neue Genres wie Rap-Metal und Funk-Rock entwarfen, war Crossover auf dem Zenit seiner Popularität. Das führte zu Unmengen von Nachahmern und Verirrungen, Mike Patton (FAITH NO MORE) fand damals deutliche Worte zur fragwürdigen Qualität besonders der deutschen Mitbewerber. Heute kann man wieder Crossover machen, ohne dass alle die Augen verdrehen, siehe GHOSTEMANE oder TURNSTILE. Den Vergleich mit letzteren müssen SLOPE akzeptieren, so deutlich sind die ästhetischen Parallelen, so offensichtlich bezieht man sich auf dieselben Wurzeln. SLOPE sind zu jung, um den Crossover-Hype der Neunziger erlebt zu haben, sie mussten die Wurzeln selbst neu ausbuddeln und stießen auf ein breites Spektrum. Raushören kann man RED HOT CHILI PEPPERS ebenso wie 24-7 SPYZ, URBAN DANCE SQUAD oder DOG EAT DOG. Dazu kommt noch die eigene musikalische Sozialisation der Duisburger. Bands wie TERROR, TRAPPED UNDER ICE oder die ihres Labels BDHW; bei SLOPE sind die Hardcore-Parts genauso kompromisslos angelegt wie der Funk. Das kann schwierig werden, etwa wenn SLOPE in „Purple me“ trotz der hibbeligen „I got that funky monkey“-Pose plötzlich mit Jazz anfangen, um bei Alternative Rock zu landen. Eintönig wird’s aber nicht, mit „Street Heat“ wäre auch Mike Patton noch einverstanden.