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LA MUERTE

Sortilegia

1983 in Belgien gegründet, veröffentlichten LA MUERTE 1987 „Every Soul By Sin Oppressed“, ihr Debütalbum. Es folgten die vier bei Play It Again Sam veröffentlichten Longplayer „Death Race 2000“ (1989), „Experiment In Terror“ (1990) , „Kustom Kar Kompetition“ (1991) und „Raw“ (Live, 1994). THE BIRTHDAY PARTY, STOOGES und MOTÖRHEAD wurden zu Beginn als Einflüsse aufgeführt, in den Plattensammlungen ihrer Fans dürften aber FOETUS, SWANS, KILLING JOKE und LEATHER NUN gestanden haben. 1994 war dann semi-offiziell Schluss, sporadisch wurden Konzerte gespielt, wohl auch unter dem Tarnnamen MUSTANG COBRA. Im März 2015 dann spielten die Originalmitglieder Marc Du Marais (voc) und Dee-J (gt) zusammen mit neuen Bandmitgliedern in Brüssel ihr erstes Konzert seit über zwanzig Jahren, weitere folgten, unter anderem beim Roadburn Festival – und legten dann eine Pause ein, um an einem neuen Album zu arbeiten. In dessen Vorfeld erschien mit „EViL“ ein Live-Album der Comeback-Show, zwei 12“-EPs und eine 7“ und dann 2018 das titellose neue Studioalbum, produziert von der Band selbst, gemischt von Déhà, der unter anderem schon mit WOLVENNEST arbeitete und sonst eher als Black-Metal-Spezialist gilt. Die in Belgien als Kultband gehandelten LA MUERTE haben nun mit „Sortilegia“ ihr zweites Album nach der Reunion veröffentlicht, erneut entstanden in der Studiozusammenarbeit mit Déhà, und es ist erstaunlich, wie gegenwärtig eine Band klingen kann, deren Wurzeln fast vierzig Jahre weit zurückreichen. Andere sind da nur noch eine Coverband in eigener Sache, nur wenige schaffen einen Neustart, der völlig kontemporär klingt. Schon das 2018er-Album war eine Wucht, im wahrsten Wortsinne, reflektierte die Jahre, als die Band ihre große Zeit hatte, als auch andere wie FOETUS, SWANS und LEATHER NUN Industrial einerseits und martialische Rockmusik andererseits zu einer neuen Legierung formten. Diesen Kurs setzen LA MUERTE mit „Sortilegia“ fort, sprechen selbst von „borderline rock“ und kategorisieren das als „morbid surrealism“. Und ja, von „morbide“ kann man bei einer Band, die sich selbst „Der Tod“ nennt, wohl wirklich reden. Ergänzt um Elemente aus Goth, Noise und Psychedelic entstand so ein schleppend schweres Album, das vom düster raunenden Gesang von Marc Du Marais und dem brachialen Gitarrensound getrieben wird. Hier und da sind Gastsänger zu hören, das famose Artwork stammt von Fabrice Lavollay, und erschienen ist „Sortilegia“ auf dem in Gent, Belgien ansässigen Ausnahmelabel Consouling Sounds.