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GEE STRINGS

Speed Soul Racer

Es muss etwa 2002 gewesen sein, als ich im Rahmen eines GEE STRINGS-Konzerts sämtliche Scham fallen ließ und als Höhepunkt der ungeplanten Aftershow-Party zu „YMCA“ einen Pole-Dance an der nicht vorhandenen Stange zum Besten gab, bei dem selbst Udo Jürgens in seinen besten Jahren vor Neid erblasst wäre. Während ich inzwischen nur noch tanze, wenn auch die Fähigkeit zum Gehen fortbesteht, ist bei den GEE STRINGS zum Glück alles beim Alten geblieben. Sieben Jahre seit dem letzten Biss der Aachener Ringelnatter und kein Stück gealtert, da darf man ruhig mal applaudieren. An der Straßenecke, wo niemand wohnt, hebt Mike Hudson anerkennend den Daumen, schlägt angesichts der DEAD BOYS-Momente aufgeregt im Punk-Magazin nach, um mehr über die Band zu erfahren. Die Recherche bleibt ohne Ergebnis. Zunehmend verunsichert kramt er zwischen Essensmarken und Kronkorken in seiner Hosentasche, fischt schließlich die Telefonnummer der RUNAWAYS heraus und opfert seinen letzten Penny, um endlich Antworten zu erhalten. Das eigentlich notwendige Ferngespräch zu den AVENGERS oder VKTMS in San Francisco kann er sich nun nicht mehr leisten. Über den Großcousin von Johnny Thunders organisiert er sich schließlich einfach die gesamte Diskografie der GEE STRINGS und übt seitdem an der Pole-Dance-Stange, so klein ist die Welt.