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DADDY LONG LEGS

Street Sermons

Die Retter des Blues machen sich auf, ihre Botschaft von den Straßen Brooklyns aus in die Welt zu tragen. Angefangen als eine der typischen Trash-Bands, die mit einer wüsten und lauten Mischung aus Blues, Rockabilly und Sixties auf sich aufmerksam machten, sind sie jedoch nicht stehengeblieben, sondern haben ihren Sound konsequent ausgefeilt und zur aktuellen Perfektion gebracht. Der Anspruch: Protestsongs auf die Straßen und in die Clubs zu bringen. Dass das nicht nur eine Floskel ist, sondern das Trio auch tatsächlich auf der Straße sein Equipment auspackt und loslegt, spricht für die Authentizität der Band. „Street Sermons“ steht für verbesserten Sound, ausgefeiltere Songs, mehr Gospel und das Erbe von Muddy Waters im Gepäck. Sänger Brian Hurd aka Daddy agiert, egal ob er schreit oder den Elvis gibt, auf ganz hohem Niveau, lässt dabei die Mundharmonika regelrecht bluten und spielt nebenbei auch noch Resonatorgitarre und Piano. Josh Styles, der Schlagzeuger mit nur einem Drumstick und einer Rassel in der Rechten, sorgt für den treibenden Rhythmus. Murat Aktürk an der Gitarre sorgt neben dem Blues-Sound auch für coole Sixties-Klänge. Dass sich wie schon beim vorherigen Album hier hochkarätige Gastmusiker hinzugesellen, ist eigentlich nur eine Randnotiz, denn auch wenn Wreckless Eric bei zwei Songs mitsingt oder John Sebastian unterstützend zur Baritongitarre greift, bleibt die Band bei sich. Wild und energetisch und nach allem, was man hört und sieht, live eine Sensation.