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TEENAGE BOTTLEROCKET

Sick Sesh!

Ende August erscheint das 9. Album der amerikanischen RAMONES-Pop-Punk-Band und belegt wieder einmal eindrucksvoll die Ausnahmestellung von TEENAGE BOTTLEROCKET. Schon jetzt kann man die Prognose abgeben, dass es ein Konsensalbum sein wird, das alle mögen werden und das mit Sicherheit in den Pop-Punk-Rock-Jahrescharts bei vielen Fans Spitzenplätze belegen wird. Vielleicht auch gerade deshalb, weil sie es gerade nicht darauf anlegen, Everybody’s Darling zu sein. Weil sie Pop Punk spielen, der die gesamte Bandbreite vom eingängigen Popsong bis zum Melodycore-Hit abdeckt. Weil sie wieder Punk Rock-Fans begeistern werden, die normalerweise beim Begriff „Pop Punk“ Ausschlag bekommen. Weil sie mehrere herausragende Songwriter in der Band haben, die sich gegenseitig beim Songwriting zu Höchstleistungen anstacheln. Der bandinterne Wettbewerb der beiden Hauptsongwriter Kody Templeman und Ray Carlisle erinnert dabei sehr stark an die Situation bei den ÄRZTEN, bei denen sich Bela B. und Farin auch immer einen heißen Wettstreit liefern, wer wohl die besten Songs eines neuen Albums abliefert. Und mit Bassist Miguel verfügen sie sogar noch über einen dritten talentierten Songwriter. Weil die Band auf dem neuen Album ihren Gitarrensound im Vergleich zum Vorgänger wieder etwas rauher präsentiert, ohne dabei an Hitdichte und Radiotauglichkeit einzubüßen. Weil die Band auch weiterhin Songs mit ihrem bandeigenen Humor präsentiert, der manchmal einfach nur tiefschwarz daherkommt und manchmal einfach nur pennälerhaft. Weil die Band sich nicht zu wichtig nimmt und auch über sich selbst lachen kann. Weil man es der Band einfach abnimmt, wenn Kody und Ray für ihre Ehefrauen sentimentale Liebeserklärungen vertonen, die teilweise schon recht schnulzige Sentenzen wie „I want to spend the night together, I want to be with you forever“ und „You’re like a dream come true, now that I got you“ enthalten. Weil die Burschen wohl eine der wenigen Bands sind, die es schaffen, Punkrock-Songs über Eichhörnchen zu schreiben. Und natürlich, weil die Band wieder genau das abliefert, für das sie seit vielen Jahren weltweit von ihren zahlreichen Fans geschätzt werden: für ihre kurzweiligen, eingängigen Hits mit ordentlich Drive, Tempo, Härte und Dynamik mit tollen Melodien, mit grandiosen Hooklines und perfekten Ein-Finger-Gitarrensoli. Und dies wieder in bewährter Art und Weise von Andrew Berlin und Jason Livermore im Blasting Room aufgenommen und veredelt. Weil die Band einfach sympathisch und bodenständig rüberkommt und einfach nur viel Spaß bereitet. Und natürlich weil sich schon jetzt alle Fans wieder darauf freuen, wenn die tollen neuen Songs endlich auch mal wieder live in engen, verschwitzten Clubs goutiert werden können.