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EDITORS

The Back Room

Als das erste Album der EDITORS 2005 erschien, war ich noch recht zurückhaltend – die Begeisterung kam erst später, was ich auch in meiner Einleitung zum Interview für Ox #65 im April 2006 zum Ausdruck brachte: „Als ich ‚The Back Room‘, das Debütalbum der EDITORS, letztes Jahr erstmals in die Finger bekam, da wusste ich noch nicht, dass die im Herbst 2003 in Birmingham gegründete Band mich in den weiteren Monaten mehr und mehr fesseln würde, und als ich sie dann im Herbst endlich auch live sehen konnte, war es vollends um mich geschehen, denn selten in den letzten Jahren hatte mich ein Konzert so mitreißen können. Woran das liegt? Ich denke, die EDITORS – bestehend aus Tom Smith, Chris Urbanowicz, Russell Leetch und Ed Lay – beherrschen es perfekt, einen düsteren, auf Punk basierenden Sound wiederzubeleben, der einst Anfang/Mitte der Achtziger von Bands wie ECHO & THE BUNNYMEN, JOY DIVISION, CHAMELEONS, PLAY DEAD und AND ALSO THE TREES gespielt wurde. Dabei kommen sie aber ohne das ganze Hipness-Getue aus, das THE FAINT, INTERPOL oder BLOC PARTY umgibt.“ In der Folge entwickelte sich „The Back Room“ zu einem Lieblingsalbum, nicht nur für mich, die EDITORS wurden in UK zu Stars, in etwas geringerem Maße auch hierzulande. 2007 kam ihr zweites Album „An End Has A Start“, auch das feierte ich, doch dann kam 2009 „In This Light And On This Evening“, auf den Konzerten übernahmen die Überkopfmitklatscher und die Erkenntnis setzte sich durch, dass es das wohl gewesen war. Bis heute sind EDITORS irgendwo da draußen, sie interessieren mich aber nicht mehr, egal. Ich habe ja dieses Album, ein ewiges Lieblingsalbum, aktuell auf clear Vinyl neu aufgelegt, das ein Neoklassiker geworden ist. Mit „Munich“, „Camera“ und vor allem „All sparks“ sind hier mindestens drei Über-Songs dabei, die sich auf ewig eingebrannt haben, genau wie die damaligen Konzerte in Bochum, in Köln. Ich hatte das Album länger nicht gehört, doch es zündet sofort. Wer es noch nicht kennt: jetzt nachentdecken!