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PLAY DEAD

The Collection

Nach der THE MARCH VIOLETS-Werkschau widmet Jungle Records aus UK nun ein weiteres Neuauflage-Projekt dem Schaffen vom PLAY DEAD aus Oxford. Die hatten sich 1980 gegründet und waren im Januar 1986 schon wieder Geschichte. Da hatte ich die Band mittels der LP-Compilation „The Singles 1982-85“ gerade erst entdeckt und feierte sie als jugendlicher Waver neben THE SISTERS OF MERCY, SEX GANG CHILDREN, THE MARCH VIOLETS, BAUHAUS, KILLING JOKE, AND ALSO THE TREES, SKELETAL FAMILY, ROSE OF AVALANCHE, NEW MODEL ARMY und CHAMELEONS. Schon damals veröffentlichten PLAY DEAD auch auf Jungle Records, und Alan von Jungle hat nun endlich PLAY DEAD, die im Vergleich zu vielen Zeitgenossen in den letzten Jahren sträflich „unterveröffentlicht“ waren, in die Gegenwart geholt. Erstaunlicherweise gab es wohl auch nie eine Reunion, die Bandmitglieder scheinen danach kaum wieder in Erscheinung getreten zu sein. Unfassbar angesichts der Hitdichte, Grandiosität und Qualität der Songs, ich nenne nur das geniale „Isabel“ oder „Propaganda“ als Beispiel. Wie so viele ihrer Zeitgenossen fremdelten auch PLAY DEAD seinerzeit mit dem Goth-Genre, das sich später musikalisch viel stärker verengte und seinerzeit viel breiter aufgestellt war. Hier faszinieren das funky Gitarrenspiel von Barry „Vox“ Turnball, das teils tribalistische Drumming von Mark „Wiff“ Smith, der donnernde Bass von Peter Waddleton und der markante Gesang von Rob Hickson. Die Essenz der Band steckt in den Singles, aber auch das Album „From The Promised Land“ von 1984 sowie das 1985 auf dem bandeigenen Label erschienene, von Conny Plank produzierte Abschiedswerk „Company Of Justice“ (hier mit „Burning down“ repräsentiert) sind lohnende Releases, die aber schon seit einigen Jahren nicht mehr neu aufgelegt wurden. „The Collection“ gibt es als LP mit zehn Songs auf blauem Vinyl sowie als CD mit 16 Songs – auch letzteres ist hier eine gute Entscheidung.