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MOE

The Crone

Das wohl im Kern aus Guro Skumsnes Moe (daher der Name) und Håvard Skaset bestehende Duo MOE hat es seit 2011 schon auf eine stattliche Anzahl von Veröffentlichungen gebracht, etwa auch auf Fysisk Format. Zu ihrem 2016er Album „Examination Of The Eye Of A Horse“ hier es in diesem Heft: „Nee, muss nicht. Zu Crossover. Zu Neunziger.“ Davon kann ich auf „The Crone“ nicht allzu viel wiederfinden, streng genommen eigentlich gar nichts. Denn Moe und Skaset, unterstützt von Drummer Joakim Heibø Johansen, der auch auf den letzten beiden ÅRABROT-Platten „Norwegian Gothic“ und „Who Do You Love“ zu hören war, spielen einen rhythmisch verschleppten Sludge-Doom-Metal, der durch seine Reduziertheit an BIG BRAVE erinnert. Schon alleine durch den Gesang von Moe, die vielleicht nicht ganz die Intensität von Robin Wattie erreicht. Man merkt der Band aus Oslo an, dass Kontrabassistin Moe in der norwegischen Jazz- und Improvisationsszene aktiv ist, was auch in den Sound von MOE einfließt, die immer wieder in experimentellere Bereiche abdriften. Amüsanterweise werden die ersten drei Platten von MOE bei Discogs als Band-Veröffentlichung geführt, während es sich laut Wikipedia um Soloplatten von Moe handeln soll. Wie dem auch sei, „The Crone“ besitzt auf jeden Fall genug atmosphärische Klasse, musikalische Raffinesse und subtile Heavyness, um nicht gleich wieder in Vergessenheit zu geraten, aber so richtig über den Tellerrand hinaus schaut man auf „The Crone“ auch nicht, vor allem wenn man etwa ÅRABROT als Vergleich heranzieht.