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OWEN

The Falls Of Sioux

Es gibt kaum einen Musiker, der so würdevoll und lässig altert wie Mike Kinsella von AMERICAN FOOTBALL, CAP’N JAZZ, LIES und haste nicht gesehen. Seine Musik und sein Auftreten wirken stets geschmackvoll und man hegt nie den Verdacht, dass der Künstler glorreiche Tage wieder heraufbeschwören möchte oder zwanghaft um Jugendlichkeit bemüht sei. Kinsella macht unaufgeregt sein Ding und die Rechnung geht auch beim neuen Album seines Soloprojekts OWEN wieder auf. „Unaufgeregt“ beschreibt auch „The Falls Of Sioux“ wirklich hervorragend. Nur wer lediglich mal oberflächlich reinhört, dem könnten sich die unglaublich liebevoll gestalteten Songs nicht erschließen. Ohnehin darf man nie vergessen, dass im Kontrast zu Kinsellas samtigen Gesang immer seine Texte stehen, die ans Eingemachte gehen. So wird an einer Stelle der Tod des Vaters betrauert und in „Qui je plaisante?“ heißt es: „I could’ve learned another language, written more songs / I could’ve saved my marriage“. Aber Kinsella will seine Hörer:innen damit nicht deprimieren. Er schenkt dir ein verschmitztes Lächeln, klopft dir auf die Schulter und versichert, dass jeder Schmerz mit der Zeit erträglicher wird.