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AFTON WOLFE

The Harvest

Wie schon zuvor ist auch das neue Album von Afton Wolfe, der jeden Tom Waits-Soundalike-Wettbewerb gewinnen würde, eher kurz gehalten, sowohl was die Songanzahl als auch Laufzeit angeht. Sofern der Mann in ebenso kurzen Abständen Material veröffentlicht, kann man darüber hinwegsehen. „The Harvest“, vor allem das Titelstück, geht zunächst stärker als zuvor in die Country Richtung, was daran liegen mag, dass alle Songs von L.H. Halliburton geschrieben wurden, der hier als Nashville-Veteran vorgestellt wird, von dem ich aber weder etwas gehört habe bisher noch jetzt großartig im Netz fündig geworden wäre. Halliburton ist auf alle Fälle Wolfes Schwiegervater, was Grund genug sein mag, dessen Songs zu spielen, die allemal gut sind und mit Wolfes Band im Nacken und seiner charismatischen Stimme mal schwungvoll und mal düster rüberkommen. Beim Schlussstück „Here to stay“, das nur mit verzerrter Pianobegleitung in Spoken-Word-Weise vorgetragen wird, kommt die Ähnlichkeit zu Tom Waits so stark zum Tragen, dass man bei einem Blind Date wohl kaum einen Unterschied bemerken könnte.