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AFTON WOLFE

Twenty-Three

Nachdem ich vor knapp zwei Jahren „Kings For Sale“ von Afton Wolfe besprechen durfte, war ich so angetan, dass ich mir im Nachgang auch dessen Vorgänger, das Mini-Album „Petronius’ Last Meal“ zugelegt habe. Neben der starken Reminiszenz an Tom Waits begeisterten mich vor allem die tiefen Wurzeln im Mississippi-Jazz und -Blues. Nicht ganz kann daher das neue Mini-Album meine Begeisterung wecken. Mir fehlt hier größtenteils die Düsternis, das dezent modrige Gefühl, durch einen Sumpf zu waten. Der Gesang ist nach wie vor extrem charismatisch, da punktet das Album auf alle Fälle, aber musikalisch ist es glatter, langsamer und weicher geworden. „Twenty-Three“ hat Wolfe von Brett Ryan Stewart produzieren und aufnehmen lassen. Kennt man dessen eigene Sachen, sind hier doch viele Ähnlichkeiten in der Art und Weise der Songs wahrzunehmen. Dennoch bin ich mir sicher, dass auch meine Erwartungshaltung einen Teil meiner Enttäuschung ausmacht. Wäre ich jungfräulich an diese Platte herangegangen, hätten mich die Songs wohl mehr in ihren Bann ziehen können.