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GUN CLUB

The Las Vegas Story

THE GUN CLUB waren unbestritten eine der wichtigsten US-Bands der Achtziger. Die Band um Jeffrey Lee Pierce, der 1958 geboren wurde und 1996 im Alter von gerade mal 38 Jahren starb, war ein absolutes Ausnahmephänomen in ihrer Verbindung von Punk, Country, Blues, Psychobilly, Americana und Goth-Elementen und deshalb in den Achtzigern zu Recht eine der großen Konsensbands. 1981 erschien das erste Album, „Fire Of Love“, 1982 „Miami“ mit den Klassikern „Like calling up thunder“, „Run through the jungle“, „The fire of love“ und dem unglaublich ergreifenden „Mother of earth“. Es folgte „The Las Vegas Story“ (1984) Anfang 1985 der Split, dann nach Wiederbelebung der Band respektive des Bandnamens 1986 „Mother Juno“ (1987), „Pastoral Hide And Seek“ (1990) und „Divinity“ (1991). „Lucky Jim“ von 1993 sollte dann das letzte Album von THE GUN CLUB sein. Über die Jahre wurden die Alben von THE GUN CLUB, deren popkulturelle Bedeutung und Strahlwirkung gar nicht überschätzt werden kann, in verschiedensten Versionen von diversen Labels neu aufgelegt, und nun gibt eine weitere Doppel-CD-Version des Albums, ergänzt um eine DVD mit dem 1984er „Homemovie“ „The Gun Club on the road“. Tatsächlich ist „The Las Vegas Story“ wohl mein liebstes THE GUN CLUB-Album, und das fantastische, düstere „Walking with the beast“ wiederum ist mein liebster Song der Band. Mit dem Album hatte sich die Band weiter vom dunklen, punkbeeinflussten Sound entfernt und verstärkt Americana-Wege eingeschlagen, immer dominiert von Pierce’ einzigartiger Stimme und dessen markanter Slidegitarre. Auch „Eternally is here“ ist ein Song für die Ewigkeit, oder „The stranger in town“ und „Moonlight hotel“. Beeindruckend, wie gut die Aufnahmen gealtert sind, in Sachen Transparenz und Druck wirken sie absolut zeitgemäß. Auf der zweiten CD findet sich der Mitschnitt der Show vom 8. August 1994 im Scorgies in Rochester, NY, neben den stärksten Songs von „The Las Vegas Story“ war damals auch noch „Like calling up thunder“ im Programm. Sehr umfangreich ist das Booklet, in dem neben Fotos und Flyern unter anderem Pierce’ Mitmusiker:innen Patricia Morrison (bs, später THE SISTERS OF MERCY und THE DAMNED), Kid Congo Powers (gt) sowie Terry Graham (dr) ausführlich zu Wort kommen. Ganz klar eine meiner Einsame-Insel-Platten.