GROTESQUERY

The Lupine Anathema

Ich gebe ja zu, ich bin kein großer Rogga Johansson-Fan. Der Mann kennt genau drei Riffs, und mit denen nervt er, verteilt auf eine ganze Müllhalde von Projekten (PAGANIZER, DEMIURG, RIBSPREADER, REVOLTING, BONE GNAWER, um nur ein paar zu nennen), mehrfach jährlich herum. Nun ist sein Pulp-Horror-Ding mit Kam Lee (ex-DEATH/MASSACRE) mal wieder an der Reihe. „Solide“ ist das berüchtigte Prädikat, das man hier mit größtmöglichem Wohlwollen draufkleben kann. Ginge es nicht um harte Musik, würde man wohl „nett“ sagen, und „nett“ war noch gleich der kleine Bruder von ...? Richtig. Die Scheibe ist, wie für Johansson üblich, sehr kompetent gespielt und fett produziert, nur nützt das nichts, wenn einem schon im ersten Stück die Füße einpennen. Die Konsequenz, mit der die Songs des „Meisters“ völlig unprägnant an der Festplatte vorbei prötteln, ist angesichts ihrer Vielzahl eine schon wieder bemerkenswerte, doch wenig achtbare Leistung. Ganz ehrlich, den Mist hier oder auch die erst im vergangenen Monat (!) erschienene neue REVOLTING-Scheibe braucht kein Mensch. Und so viel überschießende Kreativität, um in dieser Frequenz Relevantes zustande zu bringe, besitzt vermutlich niemand – Rogga Johansson jedenfalls mal ganz bestimmt nicht.