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BITTER MOON

The World Above

Der Beginn von „The World Above“ hält die Assoziation aufrecht, dass man sich in einer Horror-Groteske von Regisseur Ed Wood befindet. Das Schweizer Duo BITTER MOON, benannt vermutlich nach Roman Polanskis gleichnamigem Film, steckt auch atmosphärisch knietief in der Schnittstelle von Musik und Film. Ein Hauch von Neo-Psychedelia weht von Seiten der analogen Synthesizer mal weniger, mal mehr ins Soundbild, was daran liegen mag, dass Jacco Gardner mitwirkt. Die Verschränkung von Perkussion und Synthesizern gerät sowieso so dezent, dass nie ganz klar ist, in welchem Referenzrahmen die Musik sich selbst verortet; ob ins Soundtrackhafte („Zenos Paradox“) oder in Anlehnung an TANGERINE DREAM („Spurlos“). „Audiocinema // Kosmische // Tropiquesz“, so grenzt sich zumindest das Duo selbst ein. War die selbstbetitelte EP ein gelungenes Experimentierfeld, ist die BITTER MOON-Debüt-LP deutlich kohärenter in ihrer lasziven Verwunschenheit.