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UNEARTH

Extinction(s)

Auch zwanzig Jahre nach Bandgründung noch relevant zu bleiben, stellt für viele Metalcore-Bands eine schier unüberwindbare Hürde dar. UNEARTH zehren hier noch etwas von ihrem Pionierstatus, da sie sich Klassiker, wie „The Oncoming Storm“ (2004) und „III: In The Eye of Fire“ auf die Flagge schreiben können. Die Energie, die UNEARTH von Beginn an auf Platte bannten, ist auch 18 Jahre nach Album Nummer eins unverändert geblieben. „Extinction(s)“ rifft und prescht gut los, direkt der erste Track, „Incinerate“, verbindet die gewohnt eingängigen und groovigen Riffs mit den schönen Frickelpassagen und der treibenden Doublebass. Also alles beim Alten? Ja. Aber auf eine gute Art und Weise. Insgesamt wirken UN­EARTH 2018 abgeklärter, das Songwriting ist sicherer und setzt die richtigen Ideen immer gekonnt und auf den Punkt produziert in Szene. Die Band hat sich als feste Größe etabliert und geschafft, was den meisten Bands dieses Genres mit der Zeit abhanden kommt: die optimale Mischung aus alten Stärken und neuer Energie. Neue Wege haben sie auf „Extinction(s)“ nicht eingeschlagen, beweien dafür aber auf bestens bekanntem Terrain große Trittsicherheit. UNEARTH wissen, wo sie stehen, und werden ihren hart erarbeiteten Standpunkt innerhalb der Metal-lastigen Hardcore-Ecke mit dem neuen Album eher zementieren, als in Belanglosigkeit zu versinken. Hauptgrund dafür sind die treffsicher platzierten Riffs, die Energie in den Shouts, die Melodielinien, die brutalen und frickeligen Breaks und schlicht und einfach das Gesamtpaket.