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LLNN

Unmaker

Dass die dänischen Krawallbrüder (mit Drummer Rasmus und Synthie-Mann Ketil Sejersen gibt es tatsächlich Geschwister in der Band) nicht unbedingt zimperlich zu Werke gehen, hat sich nach zwei Studiowerken und diversen rabiaten Live-Darbietungen in der Szene bereits herumgesprochen. Album Nummer drei lässt nun allerdings alles, was bisher war, als lockeren Aufgalopp erscheinen. Denn „Unmaker“ wuchtet vom Start weg dermaßen tief und tückisch aus den Membranen, dass sich der unbedarfte Hörer erst einmal körperlich sortieren muss. Was durchaus eine Herausforderung ist, denn es wird ohne Unterbrechung gehauen und geschabt. Und wenn dann der Opener „Imperial“ nach ohnehin schon beanspruchenden Minuten schließlich in abartig hämmerndes Gewuchte versackt, ist auch dem Letzten klar: Hier haben vier Typen aus Kopenhagen – wieder mal – ihre ungezügelte Wut aufs Band gebracht. Nur diesmal irgendwie noch echter und beängstigender. Alles natürlich live aufgenommen, damit es auch so richtig schön dreckt und schiebt. Zur Albummitte gönnt sich der Vierer beim sphärischen Intro zu „Interloper“ immerhin mal eine kleine Pause – um dann aber umso fieser weiterzumachen. Ein echtes Fest für alle Sludge-, Post- und Haudrauf-Freunde. Und einfach eine richtig starke Scheibe.