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ELECTRIC MESS

V

Das fünfte Album der New Yorker Garage-Rocker hat einen ziemlich finsteren Unterton. „Jeder Song auf dem Album ist entweder düster oder dystopisch, aber wir versuchen, die Finsternis mit Humor abzufedern“, erklärt Esther Crow, die androgyne, enigmatische Frontfrau. Der Sound der Band ist allerdings mittlerweile deutlich von der simplen Garage-Formel der ersten Alben abgewichen. Mehr und mehr schleichen sich Elemente aus Acid Rock, Siebziger-Punk und, leider, immer mehr stumpfer Hardrock, in den Mix, und vor allem damit kann sich die Band schon ein paar Sympathien beim manchmal etwas sehr engstirnigen Garage-Publikum verspielen. Am besten funktionieren ELECTRIC MESS bei Nummern wie dem stürmischen, beinahe euphorischen „Cesspool“, das beinahe an frühe STRANGLERS erinnert, ein absoluter Spitzensong. Die andere Seite der Medaille ist ein Song wie das gruselige „Laserbrain“ aus der Feder von Bassist Derek Davidson, eine muffige, viel zu lange Allerwelts-Rock-Nummer, die überhaupt nicht in Fahrt kommt. Dann ist da aber auch noch ein Song wie „Before the world blows up“, der schon ein bisschen nach RADIO BIRDMAN klingt. Leider wirken ELECTRIC MESS auf „V“ ein wenig orientierungslos, haben keine Richtung und keinen roten Faden gefunden. Das schmälert das Vergnügen natürlich wenig, aber in der Summe liefern sie schon ein ziemlich anständiges Album ab, denn das Ganze ist ja bekanntlich mehr als die Summe der Teile.