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DIVIDING LINES

Waiting For Life

DIVIDING LINES aus Leipzig haben 2014 ihr erstes selbst produziertes Demo rausgebracht und waren in 13 Ländern auf Tour. Jetzt kommt ihr drittes Album (neben einer Split-Platte) via Plastic Bomb: düsterer Goth Rock mit Punk und einem Schuss Wave (die Achtziger lassen grüßen) sind auf dem neuen Longplayer „Waiting For Life“ zu hören. Nach einem Austausch des Line-ups, was gut die Hälfte der Mitglieder angeht, knallt es bei den Songs weiterhin ganz ordentlich: zu gleichen Teilen betrifft dies Gitarre, Bass und Schlagzeug. Der Soundteppich von der ziemlich druckvollen Produktion (mit Jeans von FLIEHENDE STÜRME und anderen an den Reglern) versteckt sich zuweilen ein bisschen sehr hinter der Stimme der Frontfrau. Ob das Absicht ist, damit die Texte gut verständlich sind? Schließlich geht es nicht um Allerweltsthemen, sondern darum, wie kaputt die Menschheit inzwischen ist. Beim Gesang von Maria ist relativ schnell klar, wie sehr sie von diesem Zustand angepisst ist. Egal ob es um Kapitalismus, uniformierte Mitmenschen, innere Stagnation, Umwelt oder die Alphamännchen des Patriarchats geht: ihre Art zu singen und die direkten Texte sind auf Krawall gebürstet, können aber durchaus auch mal melancholisch rüberkommen („Alone in the dark“). Mit „Sanctuary“ haben DIVIDING LINES erstmalig eine Coverversion auf Vinyl gebannt, das Original ist von der kalifornischen Death-Rock-Band CRIMSON SCARLET. Zur ruppigen Musik gesellt sich das passende, sehr schöne Plattencover des Leipziger Künstlers Phillip Janta. Generell ist die Gestaltung des Albums äußerst gut gelungen.