Foto

COILGUNS

Watchwinders

Ein Watchwinder ist eine Erfindung, die es reichen Menschen ermöglicht, ihre sauteuren Uhren aufzubewahren, ohne die Dinger wirklich zu benutzen, indem sie die komplizierten Mechanismen im Inneren der Uhren in Bewegung halten.

So paradox eine solche Erfindung ist, so brachial vertrackt kommt auch das neue, entsprechend betitelte Album von COILGUNS daher. „Watchwinders“ ist so intensiv, so wütend, so voller Emotion, dass die Platte dich vom ersten Moment an fies in die Mangel nimmt.

Tonnenschwere Gitarren, die dich entweder ohne Gnade in den Sessel pressen oder aber mit wirren Läufen schwindelig spielen und die von dem treibenden und rollenden Schlagzeugspiel brutal nach vorne geschoben werden.

Alles in einen Sound gepackt, der wie von COILGUNS gewohnt die Wände wackeln lässt. Dass die Platte innerhalb eines Monats ausschließlich im Studio entstanden ist, ohne dass zuvor auch nur eine einzige Idee feststand, spricht für die unfassbare Kreativität der Musiker, die übrigens früher auch mal bei THE OCEAN in Lohn und Brot standen.

Ganz ehrlich: Den herben Verlust der großartigen THE DILLINGER ESCAPE PLAN beginne ich dank COILGUNS so langsam, aber sicher zu verschmerzen.