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SCREED

What Have We All Become

Zehn Jahre nach ihrem Debütalbum legen die Bayern nun endlich wieder was Neues vor. Das Warten hat sich definitiv gelohnt! Der Opener „News 2.0“ reißt mit seinem tollen Gitarrenriff direkt mit und verlangt nach mehr. Doch dann folgt mit „Second best“ leider direkt der Tiefpunkt des Albums, weil er dermaßen nach BLINK-182 klingt, dass es wirklich wehtut. Aber danach geht es wieder in die Vollen und auf einen herrlichen Höllentrip durch die ganze Bandbreite des Skatepunk der letzten zwanzig Jahre. Namedropping würde an dieser Stelle den Rahmen komplett sprengen. Die Münchner haben sich jedoch nicht einfach das Beste aus der Skatepunk-Welt zusammengeschustert und wollen auch niemandem nacheifern. Nein, sie haben ihren ganz eigenen Sound gefunden. Und dieser überzeugt durch technische Ausgereiftheit, perfekt gesetzte Geschwindigkeit, tolle Texte und vor allem Spielfreude, die in jedem Akkord zu hören ist. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass sich hier vier blutjunge Skatepunk-Junkies zusammengetan haben, um ihrer Leidenschaft zu frönen und frischen Wind in die deutsche Szene bringen. Aber die vier Herren sind vielmehr alte Hasen, die wissen, was sie wollen und was sie machen. Wenn auch etwas zu lang geraten, ist es ein absolut mitreißendes und spannendes Album.