JOACHIM HILLER

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Ox mal 25

Einer muss ja der Boss sein. Und das ist beim Ox bekanntlich von Beginn an der inzwischen in Solingen ansässige Berufsjugendliche Joachim Hiller. Der muss sich hier durch eigene Zitate aus den vergangenen 25 Jahren, Flops und Tops, Phrasen und Schlagworte kämpfen. Jeweils fünf versteht sich, aus Jubiläumsgründen. Es folgt: Das ultimativ exklusive Chef-Interview.

CHEF-ZITATE

„Für die 19 peile ich März an, aber das wird sich wohl auch wieder relativieren, denn eigentlich ist man ja Student und das geht manchmal eben doch vor.“ Ox #18


Das muss so 1993/94 gewesen sein, als ich mein Studium noch mit relativer Ernsthaftigkeit betrieben habe und dachte, dass ich das irgendwie – weil ich auch BAföG bekommen habe – innerhalb der Regelstudienzeit durchziehen werde. Ich glaube, solche Aussagen haben damals zu dem Image des Ox als Studentenheft beigetragen, was es ja so gesehen auch war. Deswegen haben sich damals einige Leute despektierlich gegen das Heft gewendet. Ist dann halt so. Wenn man sich viele von den Leuten, die damals versucht haben, das Ox als Studentenheft zu diskreditieren, und von sich behauptet haben, den wahren Punkrock zu verkörpern, mal heute ansieht ... da passt dann halt der gute alte Satz leicht abgewandelt: Die schärfste Kritiker der Elche werden später selber welche ... haha. Da kann man mal sehen, wie sich die Zeiten ändern. Inzwischen haben die Leute, die heute noch ein Fanzine machen, schon irgendwie einen Bildungsbackground. Diesen Prollpunk, wie es ihn mal in den Achtzigern, Neunzigern gab, der findet sich heute sicher nicht mehr so in der Fanzine-Szene.

„Ich wünsche mir von euch und von mir, für euch und für mich, dass ihr und ich den Arsch hochkriegt, nicht weiter euren Egotrip fahrt, sondern IRGENDWAS macht, was die gesellschaftliche Relevanz von Punk klarstellt.“ (Ox #37)

Klingt ja staatstragend. Die Zeitlosigkeit der Aussage liegt vielleicht darin, dass die ganze Punk-Szene oder die ganze linke Szene, wenn man die Punk-Szene da mit reinrechnet – und das habe ich eigentlich schon immer getan –, sich ja schon immer am allerliebsten mit sich selbst beschäftigt hat. Mit irgendwelchen Schattengefechten über bei genauerer Betrachtung letztlich Nichtigkeiten. Egofights zwischen irgendwelchen Leuten, die Privat-TV-mäßige Soapdramen aufbauen und ausfighten, die an sich nur der Belustigung der gaffenden Meute drumherum dienen und niemanden irgendwie voranbringen, schon gar nicht eine wie auch immer geartete Sache. Solche Dinge haben mich eigentlich schon immer gestört, damals wie heute. Die Diskussionen im Bereich Grauzone in den letzten Jahren zum Beispiel. Oder ist das noch Punk, ist das Kommerz, was ist erlaubt, was darf man, was geht gar nicht, was ist scheiße? All diese Diskussionen, das sind so kräfteraubende Geschichten, die nur langweilen und niemanden irgendwie weiterbringen. Darauf hat sich diese Aussage damals bezogen.

„Das wiederum hat aber offensichtlich nichts mit der Umstellung der Erscheinungsweise zu tun, denn eigentlich kann ja nichts schiefgehen: Wir machen statt vier Heften im Jahr sechs, sind dadurch aktueller, haben mehr Platz für Interviews, Reviews, Konzertberichte und mehr, sind aber nicht in der Tretmühle der monatlichen Erscheinungsweise drin – und alle sind glücklich.“ (Ox #57)

Vier Hefte statt sechs. Wie lange ist das her? Zehn Jahre oder so? Zwölf? Ich kann es gar nicht mehr sagen. Also monatlich möchte ich das Ox nach wie vor nicht machen. Das hat der Moses damals mit dem Zap versucht und das hat ihm ziemlich bald das Genick gebrochen. Monatlich wäre zwar schön, es wäre weniger das Problem, genug Inhalt für das Heft zu finden. Es ist aber einfach von der Menge der Arbeit, die bewältigt werden muss, und vom organisatorischen Aufwand her nicht zu schaffen. Die andere Sache ist, dass das ganze Geschäft verhältnismäßig wenig Geld abwirft, was Anzeigenschaltung betrifft. Doppelt so viele Anzeigen, doppelt so viele Hefte im Jahr bezahlen, doppelt so viel Arbeit reinstecken ... Das Geschäftsfeld, in dem wir uns bewegen, gibt das einfach nicht her. Ein monatliches Heft wäre also aus tausenderlei Gründen nicht zu stemmen. Damals war die Umstellung von vier auf sechs Ausgaben im Jahr schon ein ganz schön großer Schritt und ich glaube, das ist auch eine ziemlich optimale Erscheinungsweise für so ein Heft. Wenn man mal sieht, wie viel in einer Ausgabe drinsteht, da kann man ja in vier Wochen gar nicht durchkommen. Zwei Monate ist ein guter Rhythmus, den kann man bewältigen. Das geht aber auch schon mit Zugeständnissen meinerseits in puncto Urlaub einher. Längere Urlaube bleiben auf der Strecke, da müsste ja jemand anderes das ganze Tagesgeschäft übernehmen und das kann man eigentlich niemandem zumuten. Aber ohne die Kernmannschaft aus Thomas Kerpen und Ute Borchardt, die das Lektorat übernehmen, und André Bohnensack, der für das Layout zuständig ist, würde das Ox sowieso nicht in der Form funktionieren. Und ein Praktikant oder eine Praktikantin ist eigentlich auch immer als helfende Hand dabei.

„Man hat alles an technischen Möglichkeiten, die neu dazukamen, sehr gierig aufgesaugt, um sie dann auch wirklich selbst zu nutzen.“ (Podcast „Das Internet und ich“, 2010)

Das ist eigentlich auch heute so, wobei das gierig im Sinne von neugierig vielleicht nicht mehr der Fall ist. Die Schlagzahl hinsichtlich Innovationen hat sich deutlich erhöht, das ist bisweilen schon recht anstrengend. Man sieht eben auch, dass man als kleiner Verlag an viele Sachen, die heutzutage nötig sind, wirklich sehr kreativ herangehen und schauen muss, wie man das bewältigen kann. Da hat sich die ganze Digitalwelt schon sehr krass entwickelt. Wir haben zum Beispiel schon überlegt, eine Ox-App zu programmieren, aber der damit verbundene Aufwand überschreitet im Augenblick unsere Leistungsfähigkeit. Das würde einfach zu viel Zeit und Geld kosten. Das gierige Aufsaugen ist ein bisschen der Ernüchterung gewichen. Man muss halt immer abwägen, was kann man tun, was nicht. Unsere Website braucht zum Beispiel schon länger eine Erneuerung, aber je größer etwas ist, desto aufwändiger und komplexer ist es gleichzeitig. Das ist aber auch eine allgemeine gesellschaftliche Entwicklung: Die Verdichtung der Arbeit durch die digitale Technik hat in den letzten Jahre schon massiv zugenommen. Seien es Social Media, seien es die verschiedenen Kanäle, auf denen man erreichbar sein kann oder muss, auf denen man spielen kann, muss, will, soll, das ist schon wirklich sehr komplex. Wir machen das, es macht Spaß, aber man muss wirklich sehr gut schauen, wie man seine Kräfte ein- und aufteilt. Und was man leisten kann und was nicht. Deswegen wird sicher nicht mehr alles so gierig aufgesogen, wie in den späten Neunzigern. Das spielt dann eher den großen Medien und Verlagshäusern in die Hände, die haben da natürlich wesentlich bessere Möglichkeiten.

„Abonnements sind [ ... ] in einer sich verändernden Medienlandschaft etwas, das Sicherheit gibt, das unabhängig macht von Verkaufsstellen, von Anzeigengeldern, von Einflussnahmen aller Art – guter Journalismus wird so möglich gemacht, was für Kleinverlage wie unseren wichtiger ist denn je.“ (Ox #108)

Als sich in den letzten zwei, drei Jahren dieses ganze Kickstarter- und Crowdfunding-Phänomen entwickelt hat, war ich schon verblüfft, wie wechselhaft dieses Spiel ist. Manche Leute können total gut damit arbeiten, andere haben damit gar keinen Erfolg. Das war ja auch so ein hippes Medienthema, das durch die Feuilletons ging und angeblich das Arbeiten für Kreative, vor allen Dingen auch für Bands total verändert hat. Bei genauerem Hinschauen machen wir eigentlich schon seit Ausgabe Nummer zwei Crowdfunding in Form von Abos. Es ist doch letztlich so, dass man seine Crowd da draußen hat und die dann durch ihre lang- oder mittelfristige Bindung das Projekt unterstützt und auch voranbringt, weil es durch diese Leute auf einer soliden Basis steht. Das ist ja genauso, wie einer Band 10, 15 Euro zu zahlen und dann kommen eben irgendwann 10.000 zusammen, mit denen man ein Album aufnehmen kann. Das nutzen wir ja eigentlich schon jahrelang. Dass das ja nur alter Wein in neuen Schläuchen ist, fand ich eine sehr interessante Feststellung. Und das ist eigentlich eine sehr kluge Methode, hinter der ja das Solidarprinzip steckt. Viele Schultern können eben auch leichter eine große, schwere Last stemmen. Ob sich das ad ultimo fortschreiben lässt, weiß ich allerdings auch nicht. Vielleicht sind die Leute ja irgendwann davon gelangweilt und denken, jetzt habe ich hier was gemacht, da was gemacht, jetzt habe ich keinen Bock mehr.



TOPS

#1:
Dass es das Ox nach so langer Zeit immer noch gibt. Damit konnte man nicht rechnen.

#2: Die ganzen zwischenmenschlichen Kontakte. Die vielen Leute und großartigen und Bands, die man im Laufe der Jahre getroffen hat.

#3: Das Ox war und ist ein Tor zu vielen neuen Dingen. Das ist absolut großartig.

#4: All die Konzerte. Schwierig, sich noch an alles zu erinnern.

#5: Alle Schreiber und Schreiberinnen, all die Leute, die mit ihrer Schwarmintelligenz das Ox überhaupt erst möglich machen.

FLOPS

#1:
Der Zeitaufwand. Oft bleibt tatsächlich nur wenig Zeit für sonstige Dinge, manchmal hätte ich die auch gerne auch für anderes. Klar, das ist schon Jammern auf hohem Niveau ...

#2: Es gibt leider auch immer wieder menschliche Enttäuschungen. Menschen, die warum auch immer in irgendwelchen Situationen seltsam reagieren und dir den Tag versauen. Ob das nun irgendwelche Leute sind, die von heute auf morgen mit großem Gezeter als Ox-Schreiber aussteigen oder all die Glücksritter da draußen, die glauben, Label, Band, Booking-Agentur oder Ähnliches machen zu müssen, aber ihren Shit einfach nicht zusammen haben und dann nicht nur sich selbst ins Unglück stürzen, sondern auch anderen viel Geld schuldig bleiben. Wenn man sich mal überlegt, wie viel das über die Jahre ausmacht, da kommen schon erschreckende Summen zusammen. Ich bin in all den Jahren nie jemandem etwas schuldig geblieben und das ist auch eine Sache, die mich ruhig schlafen lässt.

#3: Einige wenige Blödmänner, die meinten, dem Ox mit rechtlichen Sachen in die Parade fahren zu müssen. Vor Jahren hatte sich beispielsweise jemand Ox als Markennamen eintragen lassen, einfach aus reiner Bösartigkeit. Den Namen wieder zurückzukaufen hat dann letztlich um die 10.000 Mark gekostet. Das sind Sachen, die man einfach nicht braucht. Aber so ist das Leben halt.

#4: All die Platten, die im Schrank stehen und die man realistischerweise niemals in seinem Leben alle wird anhören können.

#5: Interviews, die man nicht führen kann oder konnte, weil irgendwelche wichtigtuerischen Manager der Meinung sei, dass das Ox nicht „wichtig“ genug ist, um mit ihrem Star reden zu dürfen.



SCHLAGWORTE

Layout


Anfangs Prittstift, Schere, Kopierer, Schneidebrett. Von da an rasender Fortschritt mit Atari, Computer, dem ersten Mac vor über zwanzig Jahren. Das ist seitdem eine Herausforderung geblieben. Grafik und alles was damit zusammenhängt, habe ich früher selber gemacht, das mache ich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr. Einfach, weil ich die Zeit nicht mehr habe und es andere Leute auch besser können. Man muss aber nicht unbedingt etwas selber besser können, um eine Meinung dazu zu haben. Das ist nicht nur in Sachen Musik, das ist auch auf Gestaltung bezogen so. Bis heute ist André da, was das Ox betrifft, der große Zauberer. Ich bin immer wieder erstaunt, wie er das hinbekommt, das Heft zusammenzubauen.

Konzept

Haha. Hm, wenn man einer Band sagt, ihre Platte wäre ein Konzeptalbum, reagiert die meist total pikiert, weil das irgendwie angeblich nicht Punkrock ist. Ob es für das Ox ein Konzept gibt? Ich glaube eigentlich nicht. Man muss da immer ein bisschen dem eigenen Bauchgefühl folgen. Der Kopf ist dabei zwar wichtig, aber der Großteil läuft über den Bauch. Das ist interessanter auf die Dauer. Es gibt ja Menschen, die für ihr Leben und alles den großen Plan haben. Aber wenn man immer nur einen Plan abarbeitet, kann eigentlich nur komplette Langeweile dabei rauskommen. Man weiß ja nicht, was morgen ist, was nächstes Jahr ist, welche Platten kommen, welche nicht. Man muss dazu in der Lage sein, flexibel zu arbeiten, und da ist ein Konzept höchstens im Sinne eines gewissen Rahmens hilfreich. Wir bespielen die Fläche jedes Mal wieder komplett neu.

Haltung

Ich habe heute noch eine Mail an den Typen von Fidel Bastro, einem kleinen Label, losgeschickt, mit dem KOLOSSALE JUGEND-Spruch „Halt’s Maul Deutschland!“. Dieser Satz war mal als auf der Heftrückseite abgedruckt, das muss irgendwann 1989/90 gewesen sein, um die Wiedervereinigung herum. Den hatten wir damals nur zum Spaß auf die Ox-Rückseite gedruckt. Dafür habe ich dann beinahe aufs Maul bekommen von irgendwelchen Leuten, die total deutschlandtrunken, rechts drauf waren. Haltung? Ja, genau: „Halt’s Maul, Deutschland!“

Ox-Leser

Der Leser, das unbekannte Wesen? Man kann ja Polls und Marktforschung betreiben. Alle paar Jahre gibt es eine Ox-Leserumfrage und irgendwie kommt eigentlich immer heraus, dass unsere Leser Leute sind, die so ticken, wie diejenigen, die das Ox machen. Manche Hefte orientieren sich ja sklavisch daran, was ihnen die Marktforschung sagt. Was die Zielgruppe braucht. Das ist totaler Quatsch. Wir machen einfach das Heft, auf das wir Bock haben. Und „wir“ steht hier nicht als Pluralis Majestatis. Wir reden im Büro ja auch untereinander und das Heft wird ja auch maßgeblich von den ganzen Ox-Schreibern mit ihren Ideen und Themenvorschlägen bespielt. Das orientiert sich also nicht wirklich an einem Ox-Leser oder einer Ox-Leserin. Wir sagen nicht, das ist die Vorgabe, das erwartet der Leser, sondern wir machen wirklich, was wir wollen und worauf wir gerade Lust haben. Gleichzeitig sind die Leser natürlich die wichtigsten Menschen, weil sie das Heft schließlich durch ihren Kauf oder ihr Abonnement eigentlich erst ermöglichen. Und irgendwie scheint das unterm Strich schon ein harmonisches Verhältnis zu sein, sonst würde es das Heft ja nicht mehr geben.

Ox-Macher

Das bin dann wohl ich. Ganz ursprünglich waren es mal zwei, Biggi und ich. Dann waren wir mal zu dritt, Biggi Häußler, Thomas Hähnel und ich. Von dem kam der „Faces the facts“ Zusatz, weil er vorher das Faces the facts-Fanzine gemacht und es dann mit dem Ox zusammengelegt hat. Dann war Biggi irgendwann raus und wir waren wieder zu zweit. Und letztlich bin dann nur ich übrig geblieben. Nicht weil ich die anderen irgendwie rausgekegelt habe, sondern die beiden einfach andere Prioritäten im Leben gesehen haben und deswegen ausgestiegen sind. Macher kann man natürlich auch als Plural verstehen: Das sind dann die Ox-Schreiber. Aktuell sind das zwischen fünfzig und siebzig Leute, die mit dazugehören. Womit wir wieder beim Thema Crowd sind, haha. Manchmal lassen auch Leute ein Jahr lang gar nichts von sich hören und plötzlich melden sie sich wieder, irgendwie eine lustige Crowd.



PHRASEN

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen.


Genau. Deshalb werden wir wieder ein Konzert geben zum Jubiläum. Wie auch schon zu den letzten Jubiläen, da werden wir nachlegen. Danach wird es wieder ein bisschen länger dauern, bis das nächste Jubiläum ansteht. Die letzten waren 2009 und 2012, jetzt dieses 2014. Dann kommt glaube ich erst wieder das dreißigjährige, das wäre dann 2019. Bis zur 150. Ausgabe ist es noch ein bisschen hin. Deshalb feiern wir jetzt und danach gibt es eine Pause.

Alte Liebe rostet nicht.

Das kann ich durchaus in Bezug auf Uschi sehen, mit der ich seit 1987 zusammen bin und die ja maßgeblich dazu beigetragen hat, dass das Ox überhaupt entstanden ist, weil sie damals selbst ein Fanzine gemacht hat. Man kann es auch auf die eine oder andere Band beziehen, die mich seit damals begleitet. Spontan fallen mir da BOXHAMSTERS und EA80 ein, die ich immer noch sehr mag und die auch immer noch aktiv sind. Ja, guter Satz.

Hunde die bellen, beißen nicht.

Das Ox bellt nicht so laut, es beißt eher. Lieber irgendwo mal einen scharfen Satz bringen, als großmäuliges Gelaber, denn da ist oft wenig dahinter. Von daher ist der Satz gut und stimmt durchaus. Ich kann kläffende Köter aufs Verrecken nicht ausstehen.

Man soll die Äpfel erst zählen, bevor man sie aufteilt.

Hm, an apple a day keeps the doctor away ...? Passt zum Thema Veganismus. Ein kluger Mensch wird sich dabei schon was gedacht haben, haha. Das ist sicher nicht der Satz, den ich mir schön gestickt im Rahmen zu Hause an die Wand hängen würde.

Papier ist geduldig.

Papier ist sehr geduldig, genau wie Vinyl auch. Papier bleibt, man wird es auch in vielen Jahren noch finden, wenn längst irgendwelche genialen digitalen Elaborate in Blogs und Facebook-Posts im digitalen Nirwana aus Nullen und Einsen verschwunden sind. Im Moment stagniert unsere Auflage zwar, aber vielleicht steigt sie ja sogar eines Tages mal wieder. Der Printmarkt ist schon unter Druck geraten. Ich hoffe, dass ähnlich wie Vinyl irgendwann auch das Gedruckte zurückkommt, dass Leute das zu schätzen wissen. Ich habe auch Bücher nach wie vor lieber gedruckt im Schrank stehen, das macht viel mehr Spaß, als das nur auf dem iPad zu haben. Wenn man jetzt für lange Bahnfahrten nur Wegwerfromane liest, kann man sich das überlegen, aber irgendwelche Bildbände, die man immer mal wieder rausnimmt, um sie sich anzuschauen, so etwas gehört auch weiterhin auf Papier. Und auch Fanzines, die man dann vielleicht nach ein paar Jahren aus dem Schrank oder einer Kiste holt und dann denkt, Mann, das war doch geil. Eine Vinylhülle kann man ja auch nicht mit einer CD-Hülle vergleichen. Papier ist geduldig und Papier bleibt.